Bochum. Der Kunstraum Unten zeigt mit Arbeiten von Angela Schilling und Kirstin Wenzel zwei Positionen zeitgenössischer junger Kunst.

Im Kunstraum Unten (U-Bahnhof Schauspielhaus) sind mit Angela Schilling und Kristin Wenzel aktuelle zwei Positionen zeitgenössischer Kunst zu sehen. Vernissage am Freitag (15.4.) um 19 Uhr.

Angela Schilling wurde 1970 in Bochum geboren und ist Absolventin der Kunstakademie in Münster. Mittlerweile kann sie auf eine ganze Reihe von Einzel- und Gruppenausstellungen zurückblicken. Sie ist Mitglied im Bochumer Künstlerbund und im Westdeutschen Künstlerbund und steht für eine coole, intellektuelle Kunst, die sich nur schwer auf eine Richtung reduzieren lässt.

Das Auskosten von Irrwegen

Mit technischer Vielseitigkeit arbeitet sie als Bildhauerin, inszeniert elektrische oder computergesteuerte Installationen, beschäftigt sich daneben aber auch mit Fotografie, seltener mit Malerei. Fast alle ihre Arbeiten zeigen einen pointierten erzählerischen Ansatz: Mit ihren Kunstwerken reflektiert Schilling, wie sie unsere Existenz erlebt und sieht. Das Auskosten von Irrwegen und Missverständnissen, gehört genauso zu ihrem Werkzeug dazu wie die Eisenfeile oder das Schweißgerät.

Ein wesentliches Interesse in Angela Schillings Arbeit „Babylon“ gilt der Sprache, die sowohl Wort, als auch Bild ist – und damit nicht nur inhaltliche Bedeutung hat, sondern auch eine ästhetische Wirkung. In diesem Sinne lässt Angelas Schilling die Buchstaben tanzen.

Glaskästen in der U-Bahn-Passage

Neben dem großen Galerie-Raum verfügt der Kunstraum Unten über Schaufenster gegenüber, entlang der Passage der U-Station. Für einen dieser Glaskästen hat Kristin Wenzel (*1983, Düsseldorf/Leipzig/Mallorca) ihre Arbeit „Palma“ geschaffen. Für die Absolventin der Akademie Münster ist „Identitätssuche“ ein zentrales Thema. „Palma“ (2016) umkreist innerhalb dieser Suche das Thema des Zu-Hause-Seins.

Was macht einen Ort zu einem Zuhause? Kann man sich an mehreren Orten Zuhause fühlen? „Palma“ ist ein diffuses Bild, das an eine Wartehalle erinnert: seltsame Tapeten und traurige Zimmerpflanzen auf grauen Teppichboden. Dazwischen positioniert die Künstlerin sich selbst – als Büste aus Gips, in einem Transitraum, einem Übergang. Ganz so, wie die U-Bahnstation selbst, die dem Kunstraum Unten den Rahmen gibt.