Bochum. Festival „Fidena“ eröffnet am Mittwoch mit einem Doppelschlag. Weitere Kultur-Highlights im Mai von spannendem Theater bis zur Piano-Elite.

Ob findiges Figurentheater, spannende Premieren oder Klassik-Kunst beim Klavierfestival: Der kulturelle Terminkalender ist wieder eng gesteckt. Das bringt der Mai, eine kleine Übersicht.

Fidena

„Fidena, die Gute, Fidena heißt Ute und schweigt, geigt...“ Die merkwürdigen Gaga-Gedichte, mit denen das renommierte Figurentheater-Festival in der ganzen Stadt wirbt, sollen wohl an Lyriker wie Ernst Jandl erinnern, wirken aber seltsam bemüht. Doch entscheidend ist bekanntlich auf’m Platz, und was für Figurentheater-Kunst vom 4. bis 12. Mai geboten wird, darauf darf man sich ehrlich freuen. Schon der Auftakt ist ein Paukenschlag: Traditionelles Handpuppenspiel aus Indien (4. Mai, 18 Uhr, und 5. Mai, 17 Uhr, Zeche 1) trifft auf eine Hommage an den legendären Musiker Moondog, die Festivalchefin Annette Dabs in den Kammerspielen auf die Bühne bringt (4. und 8. Mai, 20 Uhr).

Dabei sind es immer auch die kleinen Perlen, die dieses Festival so interessant machen: etwa ein Objekttheater aus Israel („Plastic Heroes“, 6. Mai, 21 Uhr, Rottstr. 5) oder „Peter Pan“ als Puppenspiel für Kinder ab 8 (9. Mai, 18 Uhr, Zeche 1). Info: www.fidena.de

Theater

Die vorletzte Saison von Intendant Anselm Weber am Schauspielhaus biegt auf die Zielgerade ein: Drei Premieren stehen im Mai auf dem Plan. Regieassistent Leonard Beck gibt mit dem Drei-Personen-Stück „Waisen“ sein Regiedebüt (12. Mai, Theater Unten). Spannend dürfte die Bühnenadaption von Thomas Manns Roman „Mephisto“ durch Regisseurin Daniela Löffner werden (13. Mai, Schauspielhaus). Ende des Monats zeigt Anselm Weber die Uraufführung eines neuen Stücks des viel beschäftigten Lutz Hübner („Bochum“): „Wunschkinder“ ist auch die Rückkehr der Schauspielerin Annelore Sarbach, die während der Steckel-Intendanz an der Königsallee spielte (29. Mai, Kammerspiele).

Das Theater Rottstraße 5 widmet sich der „Glasmenagerie“ von Tennessee Williams – ein ganz großes Stück über die Unausweichlichkeit des Vergänglichen (Premiere: 19. Mai).

Musik

Unter dem Motto „Die Besten der Besten“ sind beim Klavierfestival Ruhr zwei junge Ausnahmepianisten zu erleben, die gerade die Klassik-Welt aufmischen. Anna Tcybuleva spielt Stücke u.a. von Brahms und Max Reger (26. Mai, 20 Uhr, Kunstmuseum). Dimitry Masleev, Gewinner des internationalen Tschaikowsky-Wettbewerbs 2015, spielt am 27. Mai, 20 Uhr, ebenfalls im Kunstmuseum.

Gern gesehene Gäste sind der Schauspieler Matthias Brandt und sein langjähriger Bühnenpartner, Musiker Jens Thomas. Nach dem großen Erfolg ihres Programms „Psycho“ machen sie sich erneut auf die Suche nach schaurigen Momenten (25. Mai, Schauspielhaus).

Neues aus dem Bahnhof Langendreer

René Sydow gilt als Poet unter den Kabarettisten: In „Warnung vor dem Munde“ balanciert er zwischen Literatur und scharfer Satire (6. Mai, 19.30 Uhr, Bhf. Langendreer). Autor Heinz Strunk wurde bekannt durch „Fleisch ist mein Gemüse“. Seinen Roman „Der goldene Handschuh“ stellt er am 20. Mai, 19 Uhr, vor.