Bochum. . Steven Sloane wartet bei der Programmvorstellung für die neue BoSy-Saison, – die erste im Anneliese-Brost-Musikforum – mit vielen Überraschungen auf.
Generalmusikdirektor Steven Sloane hat am Donnerstag das Programm für die neue Saison der Bochumer Symphoniker vorgestellt – eine besondere Saison, denn es ist die erste, die das 1919 gegründete städtische Orchester in einer eigenen Spielstätte gestalten wird - im neuen Musikforum. Das Programm für 2016/17 bietet einiges an Attraktionen, die vielleicht dickste Überraschung: Herbert Grönemeyer wird im März 2017 für zwei Exklusiv-Konzerte vorbeischauen. Im ersten werden von Grönemeyer komponierte Filmmusiken erklingen, im zweiten wird der „Bochum“-Sänger das Orchester im neuen Haus dirigieren. Im April 2017 fungiert er zudem als Sprecher in einer BoSy-Aufführung von Prokowjefs „Peter und der Wolf“.
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Ende Oktober feiert das Anneliese-Brost-Musikforum Ruhr an der Viktoriastraße Eröffnung. Wie gemeldet, wird es vom 27. bis 30. Oktober ein Bürgerfest mit Konzerten und Veranstaltungen geben. Alle Angebote der vier Eröffnungstage sind kostenlos, das allererste Konzert im neuen Haus am Abend des 30.10. wird ausschließlich für die Bürgerinnen und Bürger gespielt.
Erst am Abend darauf, am Freitag 31.10., werden die Ehrengäste (u.a. Ministerpräsidentin Kraft und OB Eiskirch) sich die Ehre geben. Damit soll der offene Bürger-Charakter des Musikforums betont werden. „Wir gehen mit unserem Konzept ganz bewusst ganz neue Wege“, so Sloane. Schwerpunkte des Programms werden Kompositionen von Gustav Mahler, spezielle „Themeninseln“ und eine forcierte Jugendarbeit sein.
Baustelle bis Mitte August
Zurzeit ist das Musikforum noch eine Baustelle. Aktuell wird in allen drei Bereichen – dem Konzertsaal, dem Foyer in der Marienkirche und im kleinen Saal – noch gewerkelt, Fußbodenverlegung, Wandverkleidung, Innenausbau aller Art. Die Zeit drängt, Mitte August läuft die Uhr ab, damit das Haus für die Eröffnung Ende Oktober vorbereitet werden kann. Ende Juni soll es eine erste Orchester-Probenaufführung im Saal mit seinen 1000 Plätzen geben. Die ist aber noch nicht öffentlich.
Einher mit dem neuen Haus und der neuen Ausrichtung geht eine neue Corporate Identity, d.h. des Erscheinungsbildes der BoSy nach Außen, auf Programmheften usw. Drei minimalistische rote Zeichen- und Buchstaben-Logos wird es geben, für das Musikforum, für das Orchester und für die Marke „BoSy“. Ebenfalls umstrukturiert wird der Abo-Verkauf (ab 2.5. für die Abonnenten, ab 10.5 für jedermann) und das Ticketing, das künftig zusammen mit BO-Marketing abgewickelt wird.
Musikforum bietet viel Abwechslung
Einen Schwerpunkt im Saisonprogramm 2016/17 der Bochumer Symphoniker setzt die neue Konzertreihe „Bosy Fokus“. „Das sind fast schon kleine Festivals, in denen sich Musiker und Publikum auf unorthodoxe Weise begegnen“, verspricht Steven Sloane. Vier solcher „Fokus“-Veranstaltungs-Inseln wird es geben, eine bietet mit Herbert Grönemeyer einen Star-Gast auf, eine weitere im April 2017 wird sich unter dem Motto „Fabulous Fifties“ mit der Musik und dem Zeitgeist der 1950er Jahre auseinander setzen. Dabei gibt es nicht nur Aufführungen von Originalkompositionen aus der Nachkriegszeit, etwa von John Cage, Leonard Bernstein oder Duke Ellington, sondern auch begleitende Events. Ein 50er Dinner im Foyer des Musikforums ist ebenso dabei wie eine Modenschau mit Petticoats & Teddyboy-Outfits und eine Tanzparty mit den „Rockin’ Bees“.
Die Aufführungsschwerpunkte
Aufführungsschwerpunkte liegen im spätromantischen Repertoire und jenem der Früh-Moderne, das für Sloanes Orchesterarbeit typisch ist. U.a. werden Griegs berühmtes a-Moll-Klavierkonzert (Solist: Kit Armstrong), Richard Strauss’ Tondichtung „Ein Heldenleben“, Sibelius großes Violinkonzert d-moll und Bruckners 5. Sinfonie („Phantastische“) geboten. Ebenfalls im Fokus steht die Musik Gustav Mahlers mit Aufführungen unter anderem von dessen 1. Sinfonie „Titan“. Aber auch populäre Klassik-Werke wie Smetanas „Moldau“, Wagners „Lohengrin“-Vorspiel und Mendelssohn Bartholdys „Schottische Sinfonie“ tauchen im Spielplan auf. Dazu kommen Kammerkonzerte, Veranstaltungen mit dem Chorwerk Ruhr und der Chorakademie Dortmund sowie eine enge Kooperation mit dem Klavierfestival Ruhr, dessen Auftaktkonzert 2017 im Bochumer Musikforum stattfinden wird.
Das Foyer der umgebauten Marienkirche dient ebenfalls als Aufführungsort; hier sollen Sonntagmorgen-Konzert mit dem Salonorchester ebenso stattfinden wie Aufführungen mit „Klassik zur Mittagszeit“ oder spezielle Mitternachts-Musiken.
Ein zentraler Punkt der Aktivitäten im und für das Musikforum ist die Jugendarbeit. Nicht nur, dass die Angebote der Bochumer Musikschule – vom JeKi-Projekt bis zum Jugensinfonieorchester – ins Haus an der Viktoriastraße einziehen werden. „Mit speziellen Angeboten wollen wir gezielt ein Publikum erreichen, das sich eher nicht für Klassik interessiert“, so Sloane. U.a. sei an Last-Minute-Tickets speziell für Jugendliche gedacht.