Werne. Überall in der Stadt feiern katholische Kinder ihre Erstkommunion. Wir haben zwei von ihnen bei ihrem „Fest des Glaubens“ begleitet – in Herz Jesu Werne.

Viele katholische Kirchen sind derzeit auf Grund der Feier der Erstkommunion festlich geschmückt. So wie die Herz Jesu-Kirche in Werne, in der gestern 33 Kinder zum ersten Mal die Heilige Kommunion empfinden. Exemplarisch für alle anderen im Stadtgebiet begleiteten wir zwei Kommunionkinder bei ihrem „Fest des Glaubens“, auf das sie sich gut vorbereitet haben.

Für Hannah (10) und Anthony (8) Mensah sowie für 31 weitere Kommunionkinder war gestern in Werne der große Tag gekommen. Die beiden Geschwister sitzen kurz vor dem Gottesdienst in ihrer Festtagskleidung im Gemeindesaal Herz-Jesu. Ihre Blicke ruhen auf der brennenden Kerze in ihren Händen. Man merkt ihnen die Anspannung, aber auch die Vorfreude an, denn gleich geht es in die voll besetzte Kirche. Dort warten bereits die Eltern Joy Alice und Emmanuel, Geschwister, Freunde und Gemeindemitglieder darauf, sie zu begleiten, wenn sie das erste Mal die Heilige Kommunion empfangen. „Ich freue mich auf das Fest“, sagte Hannah und lächelt.

Halbes Jahr Vorbereitung

Zwei von 33 Kommunionkindern in Herz-Jesu Werne:
Zwei von 33 Kommunionkindern in Herz-Jesu Werne: © FUNKE Foto Services

Hannah und Anthony stehen stellvertretend für die vielen Kinder in Bochum, die schon letzten (zum Beispiel in Hl. Geist in Harpen) und am gestrigen Sonntag (u.a. auch in St. Bonifatius in Langendreer) die Erstkommunion empfangen haben. „Darauf haben sich die Kinder seit Herbst letzten Jahres intensiv vorbereitet“, berichtet Marcus Steiner, Gemeindereferent in der Herz-Jesu-Gemeinde. „Das hat Spaß gemacht“, sagt Anthony, Schwester Hannah nickt zustimmend. In der Herz-Jesu-Gemeinde wurde für die Vorbereitung zur Erstkommunion das Motto „Du in uns – wir in Dir“ gewählt.

Rund um den „Weißen Sonntag“

Die Erstkommunion wird in der katholischen Kirche seit dem 16. Jahrhundert rund um den „Weißen Sonntag“, dem ersten Sonntag nach Ostern – oder auch kurz danach – gefeiert. Der Name „Weißer Sonntag“ bezieht sich auf die weißen Taufkleider, die in der frühen Kirche getragen wurde.

Heute erinnern die weißen Kleider der Kommunionkinder an die aus Rom stammende Tradition der Taufe in weißen Kleidern. Bei der Heiligen Kommunion empfangen die Kinder zum ersten Mal den Leib Christi und dürfen danach am sonntäglichen Abendmahl der Gemeinde teilnehmen.

Marcus Steiner ermutigte die Kommunionkinder daher auch dazu, „ihr Herz für Jesus Christus zu öffnen“, wie es im Lied „Dein ist mein ganzes Herz“ besungen werde. Dies verdeutlichte auch ein Stofftuch im Altarraum, auf der Kommunionkinder im Rahmen der Vorbereitung Herzen mit ihrem Namen und einem Foto geklebt haben. In der Mitte des Stoffes befindet sich eine moderne Zeichnung von Jesus mit einem brennenden Herzen.

Dann ist es für Hannah und Anthony soweit: Gemeinsam mit den anderen Kommunionkindern stehen die beiden um den Altar. Pastor Jochen Winter überreicht den beiden zum ersten Mal die Hostie mit dem Leib Christi, die Kirchenglocken läuten dazu. Im Anschluss an die festliche Messe, die vom Chor der Gemeinde und den Kommunionkindern selbst musikalisch gestaltet wurde, geht es für Hannah und Anthony weiter – zur Feier mit ihrer Familie.