Weitmar.. 60 Weitmarer besuchen die Sprechstunde des Bezirksbürgermeisters. Sie fühlen sich schlecht über die Flüchtlingsunterkunft Rathenaustraße informiert.
Die Stimmung bei den Anwohnern rund um die Rathenaustraße ist schlecht. Dass dort, auf einem alten Firmengelände, demnächst 450 Flüchtlinge untergebracht werden, haben Sie in der WAZ gelesen. „Ansonsten gab es keinerlei Informationen“, beschwert sich Nicole Beck stellvertretend für viele ihrer Nachbarn. Sie und ihre Mitstreiter haben inzwischen eine Bürgerinitiative gegründet, um sich Gehör zu verschaffen. „Denn wir haben einige Argumente, die gegen den Standort sprechen.“
Doch es ist offensichtlich gar nicht so einfach, mit den Verantwortlichen in Kontakt zu treten. „Wir haben immer wieder an die Stadt geschrieben, uns per Einschreiben an OB Thomas Eiskirch und Stadtdirektor Michael Townsend gewandt – keine Reaktion“, beklagt Nicole Beck. Also haben sich die Weitmarer heute Nachmittag aufgemacht und die Bürgersprechstunde von Marc Gräf in der Bezirksverwaltungsstelle Weitmar besucht, um zumindest den Bezirksbürgermeister für Südwest zur Rede zu stellen – mit 60 Leuten!
Infoveranstaltung zugesichert
Da die räumlichen Begebenheiten so eine Menge an Menschen nicht fassen, stand Marc Gräf den Anwohnern draußen, auf der Treppe, Rede und Antwort. „Viele Informationen konnte auch er uns nicht geben“, beschreibt Nicole Beck den Austausch. „Er hat uns gebeten, ihm unsere Liste mit den Bedenken gegen den Flüchtlingsstandort zuzuschicken und uns eine baldige Informationsveranstaltung zugesichert.“
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Jens Lücking, Ratsvertreter der Freien Bürger, und heute ebenfalls vor Ort, will darauf drängen, dass die Anwohner ihre Informationen bekommen. „Nur so können wir den Bürgern die Ängste nehmen.“
Bezirksbürgermeister Marc Gräf war heute Abend leider nicht mehr für eine Stellungnahme zu erreichen. Nach der Bürgersprechstunde ging es für ihn gleich zum nächsten Termin. Und dabei ebenfalls um eine Flüchtlingsunterkunft – die am Kuhlenkamp. Die Helfer dort wollen sich neu strukturieren. So weit ist man der Rathenaustraße noch lange nicht.