Weitmar.. In einem Gewerbegebiet nahe der Blumenfeldstraße sollen etwa 300 Flüchtlinge untergebracht werden. Endgültige Entscheidung fällt Donnerstag im Rat.


Die Rathenaustraße zwischen Weitmar und Eppendorf soll zur neuen Heimat für etwa 300 Flüchtlinge werden. Darauf verständigten sich die Mitglieder der Bezirksvertretung Südwest bei ihrer Sondersitzung im Amtshaus Weitmar einstimmig. Die Asylsuchenden sollen sowohl in vorhandenen Gebäuden als auch in mobilen Anlagen untergebracht werden, so Bezirksbürgermeister Marc Gräf (SPD). Der Rat muss über den Antrag bei der Sitzung am morgigen Donnerstag allerdings noch abschließend urteilen.

Nach den langwierigen, teils kontrovers geführten Diskussionen in den vergangenen Wochen fiel die Entscheidung über den neuen Standort im Südwesten überraschend einmütig. „Wir haben uns intensiv mit dem Thema beschäftigt und uns die Entscheidung nicht leicht gemacht“, sagt Gräf. Der Standort in einem Gewerbegebiet an der Rathenaustraße 20 (gegenüber Eppendorfer Feld) sei bereits seit Monaten im Gespräch. Die Stadt plane, das Gelände von dem Eigentümer zu pachten, sagt Amtsleiter Bernd Jahn. Leer stehende Betriebswohnungen könnten den Flüchtlingen ebenso zur Verfügung stehen wie mobile Containeranlagen, die dafür natürlich noch errichtet werden müssten.

Turnhallen sollen frei werden

Weiterhin soll geprüft werden, ob die Standorte Kolkmannskamp und Lewacker Straße aufgestockt werden könnten, damit jeweils 300 Menschen hier Platz finden. „Wenn die Lewacker Straße eine städtische Unterkunft wird, sind die Rahmenbedingungen dafür günstig“, sagt Feuerwehrchef Dirk Hagebölling, der bei der Stadt für die operative Arbeit bei der Koordinierung der Flüchtlingsfragen zuständig ist. „Ziel muss es sein, so schnell wie möglich die Turnhallen frei zu bekommen, damit die Vereine wieder mit ihrer Arbeit beginnen können.“

Eine ganze Reihe möglicher Standorte im Stadtbezirk standen zuletzt zur Diskussion. Einigkeit herrscht bei den Bezirksvertretern darüber, dass der Kirmesplatz an der Lindener Straße für eine Flüchtlingsunterkunft ungeeignet sei: „Unsere Hoffnung ist groß, dass hier demnächst Gewerbe ansiedeln könnte“, meint Nicole Sehrig (SPD). Wegen schlechter Erschließungsmöglichkeiten falle zudem der Standort an der Surenfeldstraße aus. „Auch die Fläche am Kirschbaum ist topographisch völlig ungeeignet.“

Für die Rathenaustraße spreche hingegen, dass die Unterkunft gut an öffentliche Verkehrsmittel angebunden sei, so Gerd Herrmann Krause (CDU). Allerdings müsse genau darauf geachtet werden, dass nicht mehr als 300 Menschen auf diese Fläche ziehen. „Das reicht völlig“, so Markus Selzener (FDP). „Wir wollen die Flüchtlinge vernünftig in den Stadtteil integrieren und keinen Moloch schaffen.“

Nach den Osterferien, so Marc Gräf, will sich der Ältestenrat der Bezirksvertretung Gedanken über mögliche weitere Standorte im Südwesten machen.