Bochum. Befragung von 800 Studierenden zu ihren Wohnvorlieben. Mit in die Wertung des Wohn-Rankings flossen auch „Kneipendichte“ und Infrastruktur ein.

Wer als angehender Student erwartungsvoll in die Uni-Stadt seiner Wahl zieht ist bei der Wohnungssuche oft planlos: Wo sind die Mieten günstig? In welchem Stadtteil blüht das Studentenleben? Der Bochumer Verlag für Verbraucherinformation hat eine Rangliste erstellt, welche Stadtteile bei Studierenden besonders beliebt sind. Rund 800 Studis aus Bochum wurden befragt, weitere Faktoren wie Mietpreise, Verkehrsanbindung und Ausgehmöglichkeiten flossen auch in die Stadtteil-Charts mit ein.

„Die Idee kam von einem Mitarbeiter, der, ohne es zu wissen, ins Rotlichtviertel zog, als er zum Studieren hierhin kam“, erzählt Verlagsmitarbeiter Rafael Krämer. Um Studis derlei Unannehmlichkeiten zu ersparen, legte der Verlag diese Stadtteil-Charts an.

Querenburg als „schwarzes Loch“

Den ersten Platz machte – kein Wunder – Bochum-Mitte, gefolgt von Wiemelhausen. Langendreer ist auf Platz Drei und „Preis-Leistungs-Sieger“. „Bei einigen Ergebnissen haben wir uns aber auch gewundert“, sagt Krämer. Das abgelegene Harpen landete zum Beispiel auf Platz Vier. Der Ruhrpark samt Kino habe da wohl eine Rolle gespielt.

Auch für Andreas von Caustein, Student an der Ruhr-Universität, ist Bochum-Mitte der Stadtteil der Wahl: „Ich habe alles direkt vor der Tür“, freut er sich. Die Mieten sind, findet er, hier auch nicht besonders teuer. „Pro Quadratmeter zahle ich weniger, als Freunde von mir, die im Studentenheim wohnen.“ Die seien sowieso etwas zu teuer.

Den angehenden Philosophen Alex Jenkins stört das nicht: Das Uni-Viertel Querenburg bietet ihm ein ganz besonderes Wohnerlebnis, wie er erklärt: „Querenburg ist ein schwarzes Loch für Studenten – wenn einer den Ereignishorizont übertritt, kommt er nie wieder zurück“, sagt er mit einem Augenzwinkern.

Ranking online einsehbar

Die besten Stadtteile für Studis in Bochum

Die beliebtesten Stadtteile bei Studis lauten, in absteigender Reihenfolge: Mitte, Wiemelhausen, Langendreer, Harpen, Weitmar, Altenbochum, Laer, Querenburg, Grumme und Stiepel.

Den Bochumer Verlag für Verbraucherinformation gibt es seit einem Jahr. Er vergleicht auch verschiedene Produkte und Dienstleistungen.

Er zumindest macht es sich im uninahen „Schwarzen Loch“ gemütlich: „Ich habe alles was ich brauche im Uni-Center, ich muss gar nicht woanders hin.“ Bei der Umfrage des Verlages belegt das Uni-Viertel lediglich den achten Platz – dahinter kommen nur noch Grumme und Stiepel. In der Kategorie „Sparfaktor“ bekam der Stadtteil bloß 2,5 Punkte – wirklich günstig wohnt man dort also nicht. Auch das Fehlen von Bars und Kneipen hat sich negativ auf das Ergebnis ausgewirkt — in Querenburg sind, so die Ergebnisse der Verlagsumfrage, eigentlich nur WG-Parties möglich.

Das Ranking ist online einsehbar unter www.verbraucherwelt.de/stadtviertelvergleich/bochum. Dort gibt es auch Stadtteil-Charts für andere Revierstädte. Wer sich für einen Stadtteil entschieden hat, den leitet ein Link bequem zu einer WG-Suchmaschine weiter.