Bochum. . Das nur 2,69 Meter kurze Dienstfahrzeug der Bochumer Polizei löst bei Fußgängern und Autofahrern Staunen und Erheiterung aus.

Dieser Polizeiwagen ist ein absoluter Hingucker. Wo immer er auftaucht, drehen die Menschen den Kopf nach ihm um. Die einen staunen etwas ungläubig, die anderen lächeln amüsiert, als wollten sie fragen: Kann ein echtes Polizeiauto so klein sein? Durchaus. Und es hat auch alle Sonderrechte der Polizei.

Kein anderes Fahrzeug erntet so viel gute Laune auf der Straße wie diese kleine Knutschkugel. Es ist ein Smart und gehört zur Pressestelle und zur Einstellungsberatung der Bochumer Polizei. Die WAZ hat am Mittwoch eine Runde mit der nur 2,69 Meter langen Staatskarosse gedreht, auf dem Beifahrersitz. Fazit: Nicht einmal einem Rolls Royce fliegen so viele Blicke der Passanten und anderer Autofahrer hinterher wie diesem Zweisitzerchen.

„Mal was anderes, sehr auffällig“

Der Polizei-Smart ist knuffig, originell und wirkt nicht so autoritär wie seine größeren Kollegen vom Streifendienst. Wer den Smart im Rückspiegel seines Autos auftauchen sieht, zuckt am Steuer nicht automatisch zusammen und überlegt, ob er irgendwas Verbotenes gemacht hat. Im Gegenteil: Die Menschen am Straßenrand, Erwachsene wie Kinder, zeigen erheitert mit dem Finger auf den Wagen und machen sogar andere Leute darauf aufmerksam. Am Pommes-Stand unterbricht jemand sein Essen, um mit einem Grinsen diesem seltenen Exemplar der Staatsgewalt nachzuschauen. Und sogar ein junger Fahrer einer neuen Luxuslimousine findet den Smart so cool, dass er ständig seine weißen Zähne zeigt.

„Man stellt immer wieder fest, dass die Menschen schmunzeln und teilweise auch zuwinken“, berichtet Polizeisprecher Volker Schütte, der den Smart seit seiner Einführung vor sieben Jahren regelmäßig benutzt. Er fährt damit zu Einsatzorten wie zum Beispiel großen Unfällen oder Verbrechen. Und auch zu Demonstrationen, an denen auch solche Menschen teilnehmen, die der Polizei nicht unbedingt wohlgesonnen sind. Doch auch bei diesen Leuten sei „ein leichtes Lächeln an den Gesichtszügen festzustellen“, wenn das kleine Polizeiauto mit dem Blaulicht auf dem Dach aufkreuze. „Man kommt über dieses Auto einfach schneller in Kontakt zu den Menschen.“

Auch Lehrerin Annika Miaris guckte Mittwoch sofort hin, als der Smart auf dem Bongard-Boulevard stand. „Das ist mal was anderes: Sehr auffällig im Gegensatz zu den anderen Polizeifahrzeugen.“ Es wäre schön, wenn der Wagen mal zu ihr in die Schule käme.

Die Schüler werden Danke sagen. Schließlich mag der Smart manchem Kind wie ein großes Spielzeugauto vorkommen. Schütte sagte einmal: „Das ist für mich so ein bisschen wie Autoscooter-Fahren.“

Der Smart ist der Kleinste, der „WaWe 10“ der Größte

Der Smart hat 61 PS und ist 825 Kilo schwer.

Damit ist er ein Gegenentwurf zu dem Wasserwerfer WaWe 10, der mit seinen 9,90 Metern Länge und 31 Tonnen das andere Extrem des Bochumer Polizei-Fuhrparks darstellt. Seine zwei Diesel-Motoren sind bis zu 408 PS stark.