Weitmar-Mark. . Seit 50 Jahren ist Theo Schwens im Dienst der Kirche. Bei der Jubiläumsmesse erinnert er sich an vergangene Zeiten und steckt neue Ziele.

Vor 50 Jahren wurde Theo Schwens zum Priester geweiht. Am Sonntag feierte der Geistliche sein Jubiläum mit der Gemeinde. Nach der Heiligen Messe in der Heimkehrer-Dankeskirche kamen die Gläubigen im Pfarrhaus an der Karl-Friedrich-Straße zusammen, um mit dem 74-Jährigen auf ein halbes Jahrhundert im Dienst der katholischen Kirche zurückzublicken.

„Zu meiner Anfangszeit wurde noch wohlwollender und intensiver auf das Wirken der kirchlichen Würdenträger geblickt. Es herrschte eine völlig andere Atmosphäre. Ich bin froh, dass ich diese Zeit kennenlernen durfte“, sagte der Jubilar im WAZ-Gespräch. Denn es sei stets dieser innige Kontakt zur Gemeinde gewesen, der ihn in all den Jahren als Priester angetrieben hat.

Am 21. Dezember 1965 wurde er in Duisburg geweiht, seine Primiz feierte er am zweiten Weihnachtstag in seiner Bochumer Heimatgemeinde Christkönig. „Dort war ich als Kind auch Messdiener, aber nie in der katholischen Jugend aktiv“, schilderte Schwens.

Er stammt vielmehr aus einer religiös geprägten Familie, vor allem das Wirken des Großvaters hinterließ großen Eindruck bei dem jungen Theo Schwens. „Er war christlicher Gewerkschaftssekretär, Mitglied der Zentrumspartei und setzte sich mit ganzer Kraft für die Menschen ein. Am Ende wurde er von den Nationalsozialisten ermordet. Seine Geschichte hat mich geprägt.“ Dieser gesellschaftspolitische Anspruch des Großvaters, der Einfluss von Familie und Franziskanern, die Schwens kannte, gab letztendlich den Ausschlag, Theologie und Philosophie in Paderborn, Innsbruck und Bonn zu studieren.

Zunächst Kaplan in Rüttenscheid

1966 nahm er eine erste längere Stelle als Kaplan in Essen-Rüttenscheid an. Die Pfarrei St. Andreas galt zu diesem Zeitpunkt als größte im Ruhrbistum. 1972 wurde er nach Bochum versetzt, 1976 wieder nach Essen. Organisatorische Widerstände, mit denen auch ein Geistlicher immer rechnen muss, wusste er zu umgehen. „Ich habe in den 70er Jahren einfach selbst ein Jugendheim eingerichtet, als es eigentlich keine Räume gab. Auf zwei oder drei Etagen machten wir eine Jugenddisco.“

Generell habe er immer gerne mit Jugendlichen, mit Pfadfindern zusammengearbeitet. Als er 1992 dann in die Pfarrei Heilige Familie kam, sah er sich mit einer Doppelrolle konfrontiert, aus der eine weitere Begeisterung hervorgehen sollte. „Ich war zuständig für die Gemeinde, aber auch für die Heimkehrer. Es gab ja zunächst noch die Verbände, die oft tagten, zu denen ich den Kontakt pflegte.“

Gedenkstätte von überregionalem Renommee

Inzwischen ist aus der Kirche eine Gedenkstätte von überregionalem Renommee geworden. Als „Pfarrer im besonderen Dienst“ half er, Nachfolger Norbert Humberg im Bemühen um die Heimkehrer-Dankeskirche als Denkmal und Mahnmal für kommende Generationen zu erhalten.

Ein Anliegen, das Theo Schwens auch im Sinne seines Großvaters Wilhelm Engel zukünftig weiter verfolgen möchte.

Begeisterter Anhänger von Schalke 04

Nach zwei Hüftoperationen bat Schwens im Jahr 2002 um Pensionierung. Heute wohnt er in Gelsenkirchen-Buer, ist auch dort Pfarrer im besonderen Dienst und etwa für Messvertretungen zuständig. Sein Wohnort verrät es bereits: Schwens ist begeisterter Anhänger von Schalke 04.