Hiltrop. . Italienische katholische Mission spielt die Leidensgeschichte Jesu in St. Joseph Hiltrop nach. Altarraum wird zur Theaterbühne. Noch Teilnehmer gesucht.
Zum ersten Mal wird es in Bochum ein Passionsspiel geben: Die italienische katholische Mission Gevelsberg, Ennepetal und Bochum führt die Leidensgeschichte Jesu in der Kirche St. Joseph in Hiltrop auf.
„Wir machen das hier in Gevelsberg seit gut zehn Jahren“, sagt Pater Joseph Roy OCD, der für alle drei Gemeinden zuständig ist. „In Italien hat diese Darstellung der Leidensgeschichte eine lange Tradition, die wir jetzt auch nach Bochum bringen.“
Am Palmsonntag am 20. März, eine Woche vor Ostern, wird die Passionsgeschichte nach dem Evangelium Lukas während der Hl. Messe gespielt. Gut 20 Mitglieder der italienischen Mission – die meisten kommen aus Gevelsberg – tragen dazu historische Kostüme. Die Rolle von Jesus spielt ein Bochumer, Pino Todaro. Die italienische Gemeinde in Bochum ist gemeinsam mit der spanischen in der St.-Joseph-Kirche in Hiltrop (Gemeinde Liebfrauen) beheimatet.
Die Eucharistiefeier am 20. März in italienscher Sprache beginnt um 16 Uhr mit Segnung der Palmzweige. Bei der Darstellung werden Oliven- und Palmzweige eingesetzt, die direkt aus Süditalien angeliefert werden. Das Spiel beginnt mit einer kleinen Prozession, die im Saal der italienischen Mission hinter der Kirche startet. Sie endet dann im Gotteshaus.
Alle Mitspieler bereiten sich vor
Die Verurteilung, Verhaftung und die Leiden Jesu wollen die Darsteller wirklichkeitsnah spielen. In der Kirche sind dann drei große Kreuze aufgestellt, an die Jesus und die zwei Mit-Verurteilten genagelt werden. Römische Soldaten und weinende Frauen begleiten die Szenen, ein Chor singt währenddessen.
Direkt nach Weihnachten haben die Proben in Gevelsberg begonnen; alle Mitspieler bereiten sich seither unter der Leitung von Pater Roy, Pastor der italienischen Gemeinde, akribisch darauf vor. Eine erste Probe in Hiltrop wird es am heutigen Samstag ab 19 Uhr, in St.Joseph, Im Hagenacker 6a, geben.
Wer am Passionsspiel als Mitglied aus dem Volk mitmachen will, kann sich noch spontan entscheiden. „Wie haben noch ein paar Kostüme, und für diese Rollen muss man keinen Text lernen“, sagt Pater Roy, der nur darum bittet, spätestens zwei Tage vor Aufführung anzurufen – wegen der Kleidergröße.
Zumeist hören Christen in den Gemeinde die Passionsgeschichte an Palmsonntag und Karfreitag in der Kirche nur im Wort während der Lesung. In Hiltrop erleben die Kirchenbesucher sie als gespielte Erzählung, der Altarraum dient dabei als Theaterbühne. „Dann sehen die Leute auch, was wir mit unserem italienischen Temperament daraus machen“, verspricht der Karmeliter Joseph Roy ein unterhaltsames Passionsspiel.