Bochum. Die Stadt hat die neue Stelle eines „Nahmobilitätsbeauftragten“ eingerichtet. Matthias Olchowy kümmert sich um Belange von Radfahrern und Fußgängern.
Radfahrern und Fußgängern steht bei der Stadt ab sofort ein Kümmerer für alle Belange des Bochumer Straßennetzes zur Verfügung: Matthias Olschowy. Offiziell heißt seine neu eingerichtete Stelle „Nahmobilitätsbeauftragter“.
Der Verwaltungsbeamte besitzt vier Fahrräder, für jedes Einsatzgebiet eines. Morgens steigt er mit einem der Räder an seinem Wohnort Hattingen in den Bus, den Rückweg legt er nur mit Muskelkraft zurück. Sein Auto stehe meist nur zu Hause rum.
Der 36-Jährige sagt, dass das Radwegenetz in Bochum „gar nicht so schlecht ist, wie es allgemein gesehen wird“. Trotzdem weiß er, dass viel Kritik bei ihm landen wird. „Man könnte sagen: Ich bin der Prellbock. Ich muss einiges aushalten.“
Stadt will in die „Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundliche Städte“
Olschowy will das Radfahrer und das Zufußgehen leichter, sicherer und populärer machen. Er will den Bürgern zuhören, wenn irgendwo etwas hakt und wenn jemand einen Vorschlag hat. Er will Projekte für Rad- und Fußwege ausarbeiten und mit anderen Stellen wie etwa dem RVR, dem Handel, der Wirtschaft und Fahrradclubs koordinieren. Auch für eine bessere Beschilderung will er sorgen. Vor allem strebt er mehr Öffentlichkeitsarbeit an. Er soll eine Schnittstelle zwischen Entscheidern und Bürgern sein. Kontakt: Tel. 0234/ 910 1924. E-Mail: nahmobil@bochum.de.
Im Mai werden Vertreter der „Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundliche Städte in NRW e.V.“ nach Bochum kommen. Dann wird entschieden, ob die Stadt, wie von ihr aufwendig angestrebt, in diese AG aufgenommen wird. Dass die Stadtverwaltung jetzt so eine Stelle ausschließlich für die Interessen der Radfahrer und Fußgänger geschaffen habe, so Olschowy, sei „ein großes Signal“.