Bochum.. Als Teil des geplanten Radschnellwegs Ruhr. Fahrbahndecke wird erneuert. Konzept sieht auch ungewöhnliche Varianten vor. 850 000 Euro werden verbaut.
Die Bessemerstraße gilt als wichtige Verbindungsstrecke des geplanten Radschnellwegs Ruhr, ist eine direkte Verlängerung der Erzbahntrasse ins Ehrenfeld und über Wiemelhausen weiter ins Ruhrtal. Was sie deshalb braucht, ist ein Radweg. Noch in diesem Jahr soll er gebaut werden, wenn die Bessemerstraße eine neue Fahrbahndecke bekommt.
Das Tiefbauamt arbeite schon lange an dem Konzept, wie Christoph Matten dem Bezirk Mitte erläuterte. Nach vielerlei verkehrstechnischen Untersuchungen und Debatten mit dem Mobilitätsbeirat waren sich alle einig: Ein Radwegbau ist möglich, ohne den rollenden und ruhenden Verkehr über Gebühr zu beeinträchtigen. Aber: Autofahrer müssen künftig mit einem Fahrstreifen je Richtung auskommen.
An der Einmündung Alleestraße greift die Stadt auf eine neue Variante zurück, um die Leistungsfähigkeit des Knotens zu erhalten: Der Schutzstreifen für Radfahrer wird mittig in die mittlere Fahrspur gelegt, so dass sie nicht an den Rand gedrängt werden können. „Für uns ist diese Lösung neu, in Spanien wird sie häufig angewendet“, sagt Matten.
Das Parken bis zur Baarestraße in Fahrtrichtung Hattinger Straße wird nicht mehr möglich sein; erhalten bleibt es zwischen Elsaß- und Ursulastraße. Im Bereich der S-Bahn-Unterführung wird, um Radstreifen einrichten zu können, gekipptes Parken halbseitig auf dem Gehweg eingerichtet, der dazu verschmälert werden muss; heute nutzen Pendler eine der zwei Fahrspuren als Dauerparker. An der Dibergstraße wird die Mittelinsel geöffnet. In der Einmündung zur Hattinger Straße bekommen die Radfahrer integrierte Schutzstreifen in die Fahrbahnen
Zwar stehen der Stadt keine Fördermittel für den Radweg in Aussicht, wohl aber wegen des lärmmindernden Asphalts. 850.000 Euro kostet die Gesamtmaßnahme. Im zweiten Quartal will das Tiefbauamt mit dem Projekt beginnen, die Bauzeit soll drei bis vier Monate dauern.
Radschnellweg-Route
Die Erneuerung des Kanals in der Bessemerstraße ist ab 2018 vorgesehen. „Warum also nicht bis dahin warten, damit die neue Fahrbahndecke nicht wieder aufgerissen werden muss?,“ fragte James Wille, CDU-Fraktionschef im Bezirk. Zumal die Straße in gar nicht so schlechtem Zustand sei, wie er anfügte. Christoph Matten: „Wir haben vor, den Kanal nur unterirdisch im Vortriebsverfahren zu bauen. Nur für die Schachtbauwerke müssen Stellen aufgebrochen werden.“ Der neue Kanal schließt sich unterirdisch an den in der Oskar-Hoffmann-Straße an.
Der Radstreifen auf der Bessemerstraße wird bei dieser Maßnahme durchgeführt, Abbieger sind zunächst nicht vorgesehen. Die Straße hat in den letzten Jahren mehr Bedeutung als Radverbindungsroute bekommen.
Denn noch steht die genaue Route des künftigen Radschnellwegs nicht fest. Es werden Varianten untersucht: entweder geradeaus durch den Westpark, oder zur Unteren Stahlindustrie oder durch die Baarestraße.