Hamme. Heinz Faßbender gehört seit 65 Jahren der DJK Wanderglück Bochum an. Mit seiner Frau hat er Bochum umrundet, ist aber auch europaweit unterwegs.
Heinz Faßbender ist 83 Jahre alt. Seit 65 Jahren gehört er der DJK Wanderglück Bochum 1910 an, seit 35 Jahren dem TVK Wattenscheid. Und das immer noch als aktiver Sportler.
Sein Erfolgsrezept? Immer weiter machen. „Ich drehe zweimal am Tag meine Runde“, sagt Faßbender. Seine „Runde“, das sind die Strecken am Rande der Jahrhunderthalle, wo er auch wohnt. „Seitdem die neuen Wege angelegt wurden, lässt es sich hier wunderbar wandern.“
Faßbender sollte es wissen. Denn das Wandern ist seit Kindertagen seine große Leidenschaft. „Es ist oft kaum zu glauben, was für schöne Dinge zu entdecken sind, wenn man zu Fuß unterwegs ist. Das macht für mich die Faszination Wandern aus“, betont er. Dazu gehören versteckte Seen, viel Wild, Natur pur. Erlebnisse, Entdeckungen, die nur ein Wanderer auf seinem Weg durchs „Grün“ machen könne.
Sogar in Bochum habe Faßbender solche Erlebnisse gehabt. Schließlich konnte er die Stadt bereits mit seiner Frau umrunden. „Wir sind in Hordel gestartet und zehn Kilometer gewandert. Einen Sonntag später haben wir unsere Wanderung dann in Hiltrop fortgesetzt. Über mehrere Etappen haben wir die Grenzen Bochums am Ende kennengelernt.“ Schöne Strecken vor Ort seien zudem durchs Muttental und durch den Weitmarer Holz zu finden. Eine Tour in der Nähe fehlt Faßbender aber noch auf seiner Liste. „Ich würde gerne mal Wattenscheid umrunden, von Eppendorf bis Zeche Holland und Günnigfeld. Das habe ich bisher nicht gemacht.“
Das 53. Sportabzeichen abgelegt
Obschon kein aktiver Wettkämpfer, kann Heinz Faßbender Erfolge, Medaillen und Urkunden vorzeigen. 2015 legte er zudem sein 53. Sportabzeichen ab. Er ist außerdem Mitglied im Skiklub Bochum.
Donnerstags geht er zur Gymnastikgruppe vom TVK, die sich um 20 Uhr in der Halle Flöz Finefrau trifft.
Dafür kann Heinz Faßbender andere Geschichten erzählen. Mit einem Freund ist er in jungen Jahren durch Europa getourt. Nicht nur zu Fuß, auch mit dem Fahrrad. Besonders erinnert er sich an seine ersten Eindrücke in Italien, bis nach Sizilien sind sie damals gekommen, haben die Eisenbahn genutzt, um längere Strecken zu überbrücken. „Wir sind natürlich immer dritte Klasse gefahren. Die Herzlichkeit der Menschen hat uns beeindruckt. So ziemlich jeder hat uns etwas zu essen angeboten. ,Fumare’ oder ,mangiare’ hieß es oft.“ Bei einer anderen Wanderung im Süden Spaniens war Faßbender gerade volljährig. „In Sevilla durfte ich daher zum ersten Mal in ein Tanzlokal gehen. Auch das war ein unvergessliches Erlebnis.“
Auch beruflich zog es ihn in die Ferne
Sogar beruflich zog es Faßbender hinaus in die Ferne. Sein Vater gründete in den 20er Jahren einen Malerbetrieb an der Jütenstraße, den er 1961 übernehmen sollte. Vorher ging es auf Wanderschaft. „Ich habe für Firmen in München und Berchtesgaden gearbeitet. Auch dort musste ich als wandernder Kolpingsohn fast nichts bezahlen, wenn ich unterwegs war, konnte daher nach Österreich reisen, um das Salzkammergut zu durchfahren.“
Damals begann auch sein Werdegang bei der DJK Wanderglück. Vor allem in der Leichtathletik und im Radfahren war Faßbender durchaus erfolgreich. Aktiver Sportler werden wollte er dennoch nie. „Ich wollte frei sein“, so sein Credo. So frei, wie er sich nur fühlt in der Natur, auf Wanderschaft.