Bochum. . Beim “Metropolradruhr“ wurden 2015 in Bochum so viele Fahrräder ausgeliehen, wie im gesamten Rest des Ruhrgebiets. Jetzt ist ein Ausbau in Planung.
Als Motor oder besser Pedale des Ruhrgebiets mausert sich Bochum beim Thema Leihfahrräder. Das zum Kulturhauptstadtjahr 2010 vor gut fünf Jahren gestartete Projekt „Metropolradruhr“ entwickelt sich in unserer Stadt, vor allem dank der Studierenden prächtig. Im letzten Jahr wurden die schicken Räder 125.000 Mal ausgeliehen. Damit radelten in Bochum allein genausoviele mit Metropolrad wie in allen anderen Ruhrgebietsstädten zusammen. Eine seltene Erfolgsgeschichte.
Hinter Metropolradruhr steht einerseits der Leipziger Betreiber „nextbike“, der die Infrastruktur, wie Abrechnungssystem, Stationen oder auch die Räder selbst zur Verfügung stellt. Aber auf der anderen Seite sind mindestens ebenso wichtig Menschen wie Björn Frauendienst, der die Mobilität „Move 2020“ an der Ruhr-Universität organisiert. „Mit unserem dichten Netz, das weit über den Hochschulcampus hinaus reicht, haben wir zum Erfolg des Projektes beigetragen.“
660 Räder rollen durch Bochum
Die Zahlen belegen, dass das Konzept funktioniert. Von den derzeit insgesamt 72 Metropolrad-Ruhr-Stationen in Bochum befinden sich rund die Hälfte im weiteren Umfeld der Hochschulen im Süden der Stadt. Derzeit rollen 660 Räder in Bochum. Das Ziel, so Frauendienst, sei es, in den nächsten Monaten auf rund 80 Stationen mit 760 Leihrädern zu kommen.
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Im Gegensatz zu einer Stadt wie Oberhausen, die im letzten Jahr mangels Nachfrage sogar etliche ihrer ursprünglich 21 Verleihstationen schließen musste, stehen die Zeichen in Bochum auf Expansion. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich 2015 die Zahl der Bochumer Nutzer verdoppelt. Eine Schlagzahl, die die Macher gern weiter so hoch halten möchten.
Das sei auch nötig, findet Klaus Kuliga, Vorsitzender der Bochumer Gruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) „Was im Umfeld der Hochschule gut funktioniert, trifft in der restlichen Stadt nur begrenzt zu. Der Grund sei, dass das Netz der Verleihstationen nicht ausreichend dicht sei, um wirklich noch mehr Menschen anzuziehen.
Nicht alle Stationen werden gut genutzt
Damit Leute die Metropolräder tatsächlich als verlängerten Arm des Öffentlichen Personennahverkehrs begriffen, müssten etwa große Arbeitgeber in der Stadt oder zentrale Haltestellen mit Stationen versorgt werden, so meint jedenfalls Kuliga.
Björn Frauendienst kennt diese Problematik. „Es gibt Stationen in Wattenscheid oder Langendreer, die kaum genutzt werden.“ Schon jetzt sei jedoch zu beobachten, dass in der engeren Innenstadt die Räder gut angenommen werden.