Bochum. . Das entspricht einer fünfzügigen Schule. Bedarf für eine weitere Gesamtschule ist gegeben. Das Gymnasium bleibt die beliebteste Schulform.

Das mit der Wahl der weiterführenden Schule funktioniert meist recht einfach. Die Kinder gucken, welche Schule am nächsten liegt, oder sie entscheiden sich dafür, auf die selbe Schule zu gehen wie Kumpel oder Kumpeline. Auch in Bochum klappt das ganz gut. Es sei denn, das Kind möchte auf eine der vier Gesamtschulen. Auch für das Schuljahr 2016/2017 gab es deutlich mehr Anmeldungen als freie Plätze für diese Schulform. 150 Kinder mussten abgelehnt werden. „Das entspricht einer fünfzügigen Gesamtschule“, sagt Stadtdirektor Michael Townsend.

Schulentwicklungsplan

Die Problematik indes ist nicht neu. Der Ruf nach einer weiteren Gesamtschule halt schon länger durch die Stadt. Er begleitet auch den Stadtdirektor. „Da muss man sich als Stadt schulpolitisch Gedanken machen, wohin der Weg gehen soll“, sagt er zunächst, um dann anzufügen: „Bis zum Sommer ist der neue Schulentwicklungsplan für die weiterführenden Schulen fertig. Da wird es eine Entscheidung geben.“ Voraussichtlich also eine pro weiterer Gesamtschule. Es wäre eine Entscheidung, die auch im Sinne von Bürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) ist. Er hatte sich bereits vor seiner Wahl für die Einrichtung einer weiteren Gesamtschule stark gemacht. „Es gibt seit Jahren nur eine Schulform in Bochum, bei der Kinder zur Erst­an­meldung immer wieder abgewiesen werden müssen“, sagte er. „Das ist die Gesamtschule. Mit Blick auf die Anmeldezahlen der letzten Jahre kommt man an der Erkenntnis gar nicht vorbei, dass die Nachfrage und der Bedarf für eine weitere Gesamt­schule bestehen.“

Die 150 Kinder, die nicht an einer Gesamtschule unterkommen, werden auf die anderen Schulformen verteilt. Auf die Gymnasien, die Realschulen, die Sekundar- und Gemeinschaftsschulen. Während die Real- und Hauptschulen sowie die beiden Sekundarschulen kein Kind abweisen mussten, waren es am Gymnasium immerhin zunächst 45. Sie aber konnten immerhin an ein anderes Gymnasium wechseln.

26 Prozent auf Gesamtschulen

1039 Kinder hatten sich für den Wechsel an ein Gymnasium entschieden. Das entspricht 41,8 Prozent der wechselnden Schüler. Diese Schulform bleibt die mit Abstand beliebteste. Mit 26 Prozent (649 Kinder) folgen die Gesamtschulen, auf 20 Prozent (498) bringen es die Realschulen, auf 9,5 Prozent (237) die Sekundarschulen und die Gemeinschaftsschule. Nur 2,8 Prozent, 70 Kinder, wechseln auf eine der beiden Hauptschulen. 50 auf die Liselotte-Rauner-Schule, 20 auf die Werner-von-Siemens-Schule.

Townsend sieht die Stadt – abgesehen von der Gesamtschulproblematik – mit ihrem Schulbedarfsplan gut aufgestellt. „Das passt.“ Auch vor dem Hintergrund, dass auch im nächsten Schuljahr, die Zahl der Kinder in den Klassen durch die Aufnahme von Flüchtlingskindern ansteigen wird. „Wir brauchen mehr Platz“, sagt Townsend. „Dem aber begegnen wir ja bereits mit der Aufstellung von Schulcontainern.“