Bochum. . Danach wird auch der jetzige sogenannte Mitteltrakt umgebaut. Gesamtkosten von rund 12 Millionen Euro sind vorgesehen.

Nach dem Abriss des Altbaus des städtischen Altenheims am Glockengarten in Altenbochum kommen nun die Arbeiten für den viergeschossigen Neubau zügig voran. In dieser Woche begannen die Betonbauer mit den Armierungsarbeiten für die Bodenplatte des neuen Hauses. „Wir hoffen, dass das Gebäude im August 2017 bezogen werden kann“, erklärt der Geschäftsführer der Senioreneinrichtungen Bochum (SBO), Frank Drolshagen.

Dazwischen kommen darf jetzt wenig. Denn der Zeitplan ist äußerst eng getaktet. Sobald das neue Gebäude (Darstellung der Architekten unten) mit seinen 80 Pflegeplätzen bezogen werden kann, beginnen die aufwendigen Umbauarbeiten des ehemaligen sogenannten Mitteltraktes. Dort leben zur Zeit 92 Bewohner, die während der Arbeiten in den Neubau umziehen werden. Als letzter Schritt des Projektes steht der Abriss des sogenannten Altenkrankenhauses (AKH-Gebäude) an.

Das ursprünglich für 148 alte Menschen ausgelegte Hochhaus soll im Anschluss komplett abgerissen werden. Die Bewohner ziehen entweder in den renovierten Mittelbau oder das neu zu errichtende Altenheim Am Beisenkamp in Wattenscheid. Bis Jahresende 2018 soll der Abriss abgeschlossen sein. Dann gibt es im neuen Glockengarten 160 Plätze, 80 weniger als früher.

Mehrzwecksaal am Glockengarten verschwindet

Frank Drolshagen, der im Wirtschaftsplan kalkuliert hat, wie die seit Jahren defizitäre SBO aus den roten Zahlen kommen kann, kündigt an, dass im Anschluss an die Arbeiten die nicht mehr für das Altenheim benötigten Grundstücke verkauft werden sollen. „Nach dem Verkauf könnten dort Wohnungen gebaut werden.“ Aus dem Verkauf erhofft sich die SBO im Jahr 2018 einen Gewinn in Höhe von 2,6 Millionen Euro.

Obwohl sie weniger an diesen Zahlen interessiert ist, verfolgt Marlies Jütte, Vorsitzende des Sozialverbandes VdK, Ortsverband Altenbochum/Laer, das Projekt sehr aufmerksam. Seit vielen Jahren schon nutzt der VdK den großen Mehrzwecksaal am Glockengarten für seine Versammmlungen. Mit dem Abriss des AKH-Gebäudes verschwindet dieser Saal. Hunderte Unterschriften sammelten die umtriebigen VdK-Mitlieder ein, um für den Erhalt zu kämpfen. Vergebens.

Jetzt, so Marlis Jütte, ließ der Oberbürgermeister mitteilen, dass dieser Treff definitiv wegfalle. „Uns wurde das Angebot gemacht, dass wir die Cafeteria, die im Neubau entstehen soll, mitnutzen können.“ Dort soll es Platz für bis zu 199 Menschen geben. Doch so richtig glücklich sind sie und ihre Mitkämpfer über diese Lösung nicht.