Bochum. Am Freitag feiert Brigitte Fischer ihren 80. Geburtstag. Ihr schönstes Geschenk: Endlich besteht Hoffnung auf einen Ausbau der Wiemelhauser Straße.

Am Freitag wird sie 80. Ihr schönstes Geburtstagsgeschenk lag schon vor einigen Tagen im Briefkasten von Brigitte Fischer. Thomas Eiskirch (SPD) hat ihr geschrieben. 2017, kündigt der Oberbürgermeister an, solle die Wiemelhauser Straße neu gestaltet werden. „Immerhin ein Anfang“, sagt Brigitte Fischer. Nach über zwei Jahren sieht sie in ihrem bürgerschaftlichen Einsatz (sie nennt es „Kampf“) endlich einen Erfolg. „Das haben ich und mehrere hundert Senioren hier in der Siedlung auch der WAZ zu verdanken.“

Im Februar 2014 berichtet unsere Zeitung erstmals über Brigitte Fischer. Regelmäßig fährt sie von der Seniorenwohnanlage Glücksburger Straße mit dem Bus in die Innenstadt. Eine Tortur, klagt die damals 78-Jährige. Die Holperstrecke entlang der Wiemelhauser Straße, insbesondere unter der Unterführung Nordhausenring, setze ihrem lädierten Rücken arg zu. „Die Fahrgäste werden durchgerüttelt und schreien vor Schmerzen auf. Es gab schon etliche blaue Flecken.“

Eiskirch-Brief macht Mut

Brigitte Fischer nimmt den Kampf auf. Und sie setzt sich ein Ziel: „Bis zu meinem 80. Geburtstag soll die Straße erneuert sein.“ Mehrfach nimmt sie Kontakt zur Bauverwaltung auf. Monatelang tut sich nichts. „Dann geh’ ich halt nach ganz oben“, sagt sich die Wiemelhausenerin und schreibt Ende 2014 einen Brief an OB Ottilie Scholz. Die bestätigt, dass die Piste „in keinem guten Zustand ist. Ich kann Ihre Schilderungen gut nachvollziehen“. Für 2015 macht sie Hoffnung: Die Wiemelhauser Straße werde in die Vorschlagsliste für das städtische Sanierungsprogramm aufgenommen. Bis dahin werden die Schäden ausgebessert.

Ein Jahr später sind die Krater wieder da. Erneut werden die Menschen im Bus durchgerüttelt. „Flicken bringt nichts mehr!“, forderte Brigitte Fischer im Herbst 2015 und beruft sich auf die scheidende Oberbürgermeisterin. Doch deren Darstellung war offenbar voreilig. „Nötig wäre ein kompletter Neuaufbau der Straße“, heißt es nun auf WAZ-Anfrage im Rathaus. „In Zeiten knapper Kassen können wir dazu leider weiterhin noch keinen Zeithorizont aufzeichnen.“

Das erledigt nun Thomas Eiskirch. Nach einem Anruf von Brigitte Fischer im OB-Büro teilte Eiskirch ihr in diesen Tagen schriftlich mit, dass an den Planungen des neuen Straßenquerschnitts „intensiv gearbeitet“ werde. Der Ausbau werde in die Haushaltsplanung für 2017 aufgenommen: „Voraussetzung ist, dass die zuständigen Gremien unsere Vorschläge billigen.“

Mit dem Wunsch zum Achtzigsten hat’s nicht geklappt. Aber: „Das Schreiben des OB macht Mut“, sagt Brigitte Fischer und ruft: „Ich lasse nicht locker!“ Eine Ankündigung, der es kaum bedarf.