Bochum. . Vieles deutet darauf hin, dass das marode Bauwerk auf der Wittener Straße über dem Sheffieldring ersetzt werden muss. Stadt will Neubau planen.
Viele Anzeichen deuten darauf hin, dass die marode Brücke der Wittener Straße über dem Sheffieldring abgerissen und ganz neu gebaut werden muss. Einem von der Stadt beauftragten Gutachten ist zu entnehmen, dass die mehr als 50 Jahre alte Brücke wohl nicht mehr dauerhaft zu retten sein wird. „Sehr bedenklich sind die Nachweise der Ermüdung“, teilte die Verwaltung mit. „Die jetzt ermittelte Restnutzungsdauer von ca. zwei bis drei Jahren machen kurzfristige Verstärkungsmaßnahmen erforderlich, um das Bauwerk bis zu einer Erneuerung der Überbauten noch nutzen zu können.“
Bis Februar 2016 will der Gutachter mit weiteren Berechnungen zur Stabilität der Brücke versuchen nachzuweisen, dass die Brücke vielleicht doch noch länger, „fünf bis sieben Jahre nutzbar bleibt“ und gegebenenfalls unter welchen baulichen Verstärkungen. Davon unabhängig aber, so verlautet aus dem Rathaus, „wird die Verwaltung kurzfristig mit der Planung für den Neubau beginnen“.
Weiterhin nur eine Spur geöffnet
Außerdem stellte die Verwaltung klar, dass die bisherige Verkehrsführung (nur noch eine Spur je Richtung statt wie früher zwei) „vorläufig beibehalten“ werden muss. Eine Freigabe der zweiten Spur kann nicht erfolgen.“
Trotz dieser relativ eindeutigen Aussagen, mit der die Stadtverwaltung im Dezember eine Anfrage der Bezirksvertretung Ost beantwortete, wollte gestern ein Sprecher der Stadt gegenüber der WAZ nicht bestätigen, dass der Abriss bzw. Neubau der Brücke bereits beschlossene Sache sei.
Die Brücke auf dieser großen Ausfallstraße ist eine der wichtigsten der ganzen Stadt. Eine Schlüsselstelle für große Teile des Bochumer Ostens und für den Verkehr von der A44 und vom EN-Kreis – und umgekehrt. Auch für die Erschließung des ehemaligen Opel-Geländes ist sie von überragender Bedeutung. Sollte das Bauwerk ersetzt werden müssen, drohen eine lange Totalsperrung der Wittener Straße und mehr oder weniger aufwendige Umleitungen.
Verkehr staut sich bis zur A44
Schon seit Monaten, vor allem im Berufsverkehr, quälen sich die Autos und Laster durch die eingeschränkte Verkehrsführung. Die vielen Leitbaken, die das Nadelöhr flankieren, erzeugen die Atmosphäre einer Dauerbaustelle. Zeitweise staut sich der Verkehr viele hundert Meter zurück bis zur A44. Wegen der relativen Enge fühlt sich auch mancher Radfahrer besonders gefährdet. Ein Ausweichen auf den Fußgängerweg ist aber nicht erlaubt.
Die Zukunft der Brücke ist auch für den öffentlich Nahverkehr enorm wichtig. Schließlich fahren auch die Straßenbahnen der Linien 302 und 310 im dichten Takt darüber.