Bochum. . Die Stadt Bochum, der RVR und die Stadtwerke müssen sich nach der Offenlegung der A43-Umbaupläne für den Neubau von zwei Rad- und Fußgängerbrücken stark machen.
Die erste Brücke ist bereits verschwunden. Mitte Oktober wurde unweit der Stadtgrenze zu Herne eine Fußgängerquerung über die Autobahn 43 abgerissen. Es ist ein Vorbote des A43-Ausbaus, der auf Bochumer Stadtgebiet vermutlich 2020 beginnt. Weitere Brücken werden im Zuge dieses Ausbaus auch auf Bochumer Stadtgebiet fallen – und in der Regel ersetzt.
Planfeststellung ohne Neubauten
Zwei von ihnen drohen, sollte es beim jetzigen Planungsstand bleiben, allerdings ersatzlos abgerissen zu werden, da sie nicht im Besitz des Bundes sind: die Fuß- und Radwegbrücke in Höhe des Heizkraftwerks Hiltrop, für die nach der Umwandlung der Zechenbahn Lothringen in einen Radweg keine Vereinbarung zwischen der Stadt als neuem Verkehrsträger und Straßen-NRW getroffen wurde, sowie die städtische Fußgängerbrücke über die A40 am Lütkendorpweg, die eine Verbindung von Harpen zum Ruhrpark ermöglicht. Wenn die Bezirksregierung vermutlich Anfang nächsten Jahres die Pläne für den A43-Ausbau offenlegt, dann fehlen die entsprechenden Nachfolgebauwerke.
Widerstand bei Informationsveranstaltungen
„Um Zeit zu sparen, haben wir den Planfeststellungsantrag nicht mehr verändert und ihn mittlerweile bei der Bezirksregierung eingereicht“ erklärt Christoph Neumann, Abteilungsleiter Planung bei Straßen-NRW. Nun zeichnet sich aber ab, dass die Brücken womöglich doch noch gebaut werden, nachdem sich bei Informationsveranstaltungen für Politik und Bürger Widerstand gegen die Pläne geregt hat, beide Bauwerke ersatzlos abzureißen. Die städtische Verwaltung hat bereits signalisiert, sie werde „im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens auf die beiden Brücken zurückkommen“. Zumindest für die Brücke Heizkraftwerk ist nach Informationen der WAZ bereits eine Entwurfsplanung in Vorbereitung.
Die Umsetzung wird im Wesentlichen davon abhängen, wer die Erstatzbauten finanziert. Auch darüber werde es Gespräche geben, so Christoph Neumann von Straßen-NRW. Die bisherige Haltung seiner Behörde indes sei, dass sie dafür nicht zuständig ist. Die Stadt Bochum (Lütkendorpweg) sowie der RVR als Träger des Radwegs auf der ehemaligen Zechenbahntrasse und die Stadtwerke Bochum, die die Radbrücke am Heizkraftwerk nutzt, um zwei Fernwärmeleitungen über die Autobahn zu führen, werden die Finanzierung übernehmen oder sich zumindest daran beteiligen müssen.
Planung abstimmen
Die Stadtwerke haben schon signalisiert, ihre beiden Fernwärmeleitungen auch künftig über die Autobahn führen zu lassen. Ergo muss eine neue Brücke her. „Die Planung werden wir mit RVR und Straßen-NRW abstimmen“, so Unternehmenssprecher Kai Krischnak.