Bochum. Mit Stammzellen aus ihrem Knochenmark konnte Carina Zöllner aus Bochum einer Leukämiepatientin helfen. Die 21-Jährige wirbt für die Typisierung.
Carina Zöllner aus Bochum hat einer jungen Frau das Leben gerettet, indem sie dieser Stammzellen spendete. Die Frau aus den USA war an Leukämie erkrankt, Blutkrebs. Ohne eine Therapie mit Stammzellen wäre sie vermutlich gestorben. Dass sie in der 21-jährigen Zöllner ihren genetischen Zwilling gefunden hat, war ein Glücksfall. Im Idealfall stimmen zehn von zehn Gewebemerkmalen überein.
Zöllner hatte sich im August 2014 bei einer gemeinsamen Aktion der Stefan-Morsch-Stiftung und des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) typisieren lassen. Ein Jahr später erfuhr die Studentin, dass sie eine passende Spenderin ist. Einige Tage vor der Spende musste die junge Frau einen körpereigenen Botenstoff zu sich nehmen, der die Stammzellen aus dem Knochenmark ins Blut übergehen lässt. Das Medikament kann grippeähnliche Symptome auslösen, Carina Zöllner fühlte sich schwach.
Mutter machte sich Sorgen
Besorgt war die 21-Jährige aber nicht: „Ich kenne das schon vom Blutspenden fürs Deutsche Rote Kreuz.“ Für die Spende filterten die Ärzte dann Stammzellen aus Zöllners Blut. Auch das ging nicht spurlos an ihr vorbei. Trotzdem würde sie es immer wieder machen, sagt die junge Studentin. „Das ist doch alles kein Vergleich zu der viel schlimmeren Krankengeschichte des Empfängers.“ Ihre Mutter habe sich mehr Sorgen gemacht als sie selbst.
Emil Morsch, Vorstandsvorsitzender der Stefan-Morsch-Stiftung, ist stolz auf jeden „seiner“ Spender: „Eine Transplantation ist immer eine letzte Chance. Diese Chance hat die Patientin in den USA nur durch Carina Zöllner.“
Die Stefan-Morsch-Stiftung ist die älteste Stammzellspenderdatei in Deutschland. Ihr Ziel ist es, Menschen dafür zu gewinnen, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. Die Bochumerin Carina Zöllner hofft, mit ihrer Geschichte anderen jungen Leuten Mut zu machen, sich typisieren zu lassen.
Die nächsten Termine zum Blutspenden und Typisieren: Sonntag, 24.1., DRK Wattenscheid, Sommerdellenstraße 26, 10 bis 15 Uhr. 25.1., Ernst Brühmann Haus, Kreyenfeldstraße 36, 16 bis 20 Uhr.