Nord/Mitte/Ost. . Weitere Ideen zur Aufwertung der Ortsteile prämiert. Autorin Verena Liebers gehört zu den Preisträgern des Stadtteilwettbewerbs. Bezuschusst werden auch die Pläne für Bouleplätze und Bücherschränke.

Acht Ideen aus sieben Stadtteilen haben diesmal die Jury überzeugen können: Bochum Marketing schüttet beim Stadtteilwettbewerb einen Fonds von insgesamt 15.000 Euro aus, wobei die Preisträger mindestens 50 Prozent ihres Zuschlags selbst aufbringen müssen – zumeist über Sponsoren.

Alle Projekte sollen Impulse geben, um die Stadtteilzentren zu fördern; mit dabei auch ein Kulturangebot, das ortsteilübergreifend Musik, Lesungen und Performance in soziale Einrichtungen bringen will. Verena Liebers will mit „Viglis Wanderbühne“, einem losen Zusammenschluss von Künstlern, in Alteneinrichtungen und Krankenhäuser gehen. Fünf Auftritte sind geplant; 500 Euro hat Bo-Marketing ihr dafür zugesprochen. „Ich möchte kulturelle Glanzlichter zu weniger mobilen Menschen bringen“, sagt die Autorin, die mit ihrer Theatergruppe eigene Stücke inszeniert, parallel zum Bücher schreiben.

Mit dieser „mobilen Kultur“ gastierte die Bochumerin bereits im Johannesstift und im Josef-Hospital. Geprobt wird ebenfalls „unterwegs“, im Thealozzi, in der Schauspielschule „Take off“, „oder bei mir zu Hause im Wohnzimmer“.

Idee der Interessengemeinschaft

Das Seniorenbüro Nord bekommt 2500 Euro an den Preisgeldern für den Vorschlag, im Marktgarten in Gerthe einen Bouleplatz zu errichten. Es greift damit die Idee der Werbegemeinschaft Inge auf. Marion Kensy von der Interessengemeinschaft Gerthe: „Wir haben sie letztes Jahr ins Seniorenbüro getragen, und das trat nun als Bewerber auf.“ Die Kosten für eine solche Bouleanlage sei so hoch, weil ein Untergrund geschaffen und der Boden verdichtet werden müsse. Inge wollte den Bouleplatz in Verlängerung zum Schachfeld anlegen, davon getrennt durch Bänke.

Verein will Turniere veranstalten

Einen Bouletreff wollen auch zwei Geschäftsleute in Weitmar auf die Beine stellen. Einer von ihnen ist Norbert Venne: „Wir haben uns die Bouleabteilung des TV Wattenscheid 01 ins Boot geholt, die dort auch Turniere veranstalten will.“ Der Treff soll auf dem Fritz-Mais-Platz verwirklicht werden und ist für alle Weitmarer zugänglich.

Food-Festival mit Trucks

Die Werbegemeinschaft Linden erhält 1000 Euro, um ihre Idee eines Stadtteilfestivals zu realisieren. Stefan Rodemann: „Wir wollen Food-Trucks, die hochwertige Kost anbieten, entlang der Hattinger Straße platzieren; wir hoffen, dass wir 20 Teilnehmer zusammen bekommen. Parallel soll es ein Late-Night-Shopping geben mit Angeboten auch in den Geschäften.“ Dies als Versuch, etwas Frisches für Linden zu entwickeln, um auch junge Leute anzuziehen. „Wenn’s einschlägt, wollen wir dieses Festival einmal pro Jahr veranstalten.“

Fotoausstellung in Brauerei

Gefördert wird auch die „Urbexpo“ (1000 Euro); die Künstler Olaf Rauch und Roswita Schmid wollen ihre erfolgreiche Fotoausstellung wieder in der City präsentieren. Rauch: „Es bietet sich der Keller der Schlegelbrauerei an in Kooperation mit der Christuskirche.“ Themen sind diesmal 30 Jahre Tschernobyl, fünf Jahre Fukushima. „Wir suchen auf internationaler Ebene authentische Bilder dieser Reaktorkatastrophen.“ Bewerbungen werden bis 20. März entgegengenommen.

Literatur aus den Bücherbörsen

Der Verein „Langendreer hat’s“ bekommt 2000 Euro für das Vorhaben, zwei Bücherschränke im Ortsteil, einen im Dorf, einen an alten Bahnhof, aufzustellen. Vereinsvorsitzender Karsten Höser: „Wir wollen die Schränke von einer Behindertenwerkstatt fertigen lassen. Als Grundstock haben wir Literatur aus unseren Bücherbörsen übrig.“ Überdies könne dann jeder ein Buch herausnehmen oder hineinstellen, so Höser.

Online-Plattform Laer

In Laer will die Mediengestalterin und Blumenhändlerin Christiane Gust eine Onlineplattform für Laer fertigen. „Dort sollen alle Vereine, Geschäftsleute aller Branchen, Gastronomen aufgenommen werden mit ihren Angeboten, Öffnungszeiten und Alleinstellungsmerkmalen. Seit Opel dicht gemacht hat, will ich damit etwas für unser Image tun.“ Im Januar beginnt sie mit dem Klinkenputzen, will alle Läden in Laer abklappern. Der Awo-Unterbezirk will in Wattenscheid Flüchtlinge in Veranstaltungen einbinden.