Bochum. Projekte mit einem Volumen von 150 Millionen Euro meldet Bochum für den ÖPNV-Bedarfsplan an. Die Seilbahn-Idee ist nicht darunter.
Im Raum vor dem großen Ratssaal war ein Modell aufgebaut. Die Fraktion Stadtgestalter/FDP wollte nichts unversucht lassen, um die anderen Ratsmitglieder von der Idee zu begeistern, eine Seilbahn als Teil des öffentlichen Verkehrsnetzes zu bauen.
Verbale Anerkennung gab es zwar; „eine charmante Idee“, so SPD-Ratsfrau Martina Schnell. Und die CDU machte sich angesichts der Transportnöte auf diesem Abschnitt gar mit für den Bau einer Kurzstrecke zwischen Hauptbahnhof und Uni stark. Doch der Versuch, das Projekt in den Bedarfsplan des Öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) hieven zu können, scheiterte. „Sie haben eine tolle Lösung. Aber wir haben das Problem nicht“, sagte Ratsmitglied Sebastian Pewny (Die Grünen).
Am Ende wurde mit großer Mehrheit eine von der SPD-/Grüne-Koalition modifizierte Verwaltungsvorlage beschlossen, die den Ausbau herkömmlicher Verkehrsträger favorisiert. Auf der Liste stehen Maßnahmen mit einem Volumen von 150 Millionen Euro – angefangen von der Verlängerung der Straßenbahnlinie 302 auf das ehemalige Opel-Gelände bis zum Ausbau barrierefreier Haltestellen. RVR und Land entscheiden, ob und welche der Vorschläge in den NRW-Bedarfsplan aufgenommen wird.