Bochum. „Co-Starring“ heißt die neue Produktion des Jungen Schauspielhauses. Martina van Boxen bringt das Ein-Personen-Stück auf die Bühne.
„Ich kenne ,Co-Starring’ schon zehn Jahre, habe immer auf eine gute Gelegenheit gewartet“, sagt die Regisseurin. Fransz’ Stück fasziniere sie aus künstlerischen Gründen, vor allem aber scheint ihr die Thematik zwingend. „Es geht um einen Jugendlichen in der Pubertät. Also um eine Lebensphase, die wir alle durchgemacht haben. Und die bekanntlich prägend ist.“
In „Co-Starring“ wacht der Jugendliche Co auf und alles ist anders. Überall wachsen Haare und Pickel sprießen wie Mondkrater. Sein Körper scheint ihm nicht mehr zu gehören, nachdem er sich brutal von seiner Kindheit verabschieden muss. Der geliebte Teddy wird gekreuzigt, und Co wirft sich in die Widersprüchlichkeiten seiner Gefühle. Dabei durchlebt er an einem Tag alles, wofür andere Jahre brauchen. Egal ob spontane Erektionen, rohe Gewalt oder ein Besuch bei der „rosa Frau“... Es geht rasant und durchaus auch klischeehaft zu. Schonungslos und humorvoll zugleich.
Schauspieler und Musiker auf der Bühne
„Co-Starring ist ein schnelles, packendes Stück“, sagt die Regisseurin, wobei der Titel nicht nur auf den Vornamen des Jungen anspielt, sondern auch auf den englischen Begriff für „Nebendarsteller“. „Hier haben wird einen jungen Menschen, der zu lange eine Nebenrolle in seinem eigenen Leben gehabt hat“, so van Boxen. Nun explodiert er. Und wird zum Hauptdarsteller.
Co’s Rolle übernimmt der junge Tim-Fabian Hoffmann, Manuel Loos steuert die Live-Musik bei. Die Vorstellung wird auf einer Raumbühne gespielt, also ohne Distanz zwischen Akteur und Publikum. „Der Dynamik kann man sich nicht entziehen“, sagt die Regisseurin. Und weggucken auch nicht.
3.12., 19 Uhr, Königsallee 15, Restkarten an der Abendkasse