Bochum. . Kooperationsvertrag „SPOT“ schafft engere Zusammenarbeit zwischen Hildegardis-Gymnasium und Schauspielhaus. Jeder Schüler soll ein Stück sehen.
Die Studenten hat das Schauspielhaus mit der Theater-Flatrate bereits in die eigenen Hallen gelockt bekommen. Auch die Grundschüler sind bei den Kinderstücken gern gesehene Gäste. Nun geht Intendant Anselm Weber noch einen Schritt weiter: Das Schul-Kooperationsprojekt „SPOT“ soll die Schüler des Hildegardis-Gymnasiums in Gesamtheit zum Theater bringen.
Der Grundaufbau der Kooperation klingt simpel: Jeder Schüler des Gymnasiums soll einmal im Jahr mit der Schule in ein für seinen Jahrgang geeignetes Stück gehen. Der Theaterbesuch soll dann in verschiedenen Formen nachbereitet werden. Die Ausprägung dessen sind ganz unterschiedlich. Der siebte Jahrgang beispielsweise wird das Stück „Co-Starring“ besuchen und anschließend mit Dramaturgen und Schauspielern darüber diskutieren. Der 8. Jahrgang wiederum besuchte in den letzten Wochen „norway.today“ und bereitete die Thematik um den Selbstmord auf theaterpädagogische Weise auf, wie die Schüler selbst schon berichten können.
Persönlich und fokussiert
„Wir sollten zum Beispiel im Raum herumlaufen, haben einen Satz vom Stück bekommen, sollten ihn uns einprägen und ihn in verschiedenen Stimmungen sagen“, beschreibt die 13-jährige Laura. Deborah war richtig überrascht: „Im Theater war es ganz anders als erwartet.“ Statt Effekthascherei war alles persönlich und fokussiert auf die Handlung. Noch lange nach der Veranstaltung haben die beiden über die Thematik nachgedacht.
Die Kosten für den Theaterbesuch selbst trägt die Schule, die pädagogischen Nachbereitungen übernimmt wiederum das Schauspielhaus. Das Theater setzt so den Kurs fort, sich für alle Bürger zu öffnen. Aber auch die Schüler können von vielen positiven Effekten profitieren: „Nirgendwo kann man mehr Empathie erleben als im Theater“, so Anselm Weber. Außerdem dienten solche Projekte der Identitätsentwicklung. Dass das positive Effekte hat, hat bereits die Kooperation „Schulen in Bewegung“ gezeigt, bei dem Schüler mit den Profis vom Schauspielhaus zusammenarbeiten konnten und Teamarbeit ganz praktisch lernten.
„Die Berührung mit der Bühne als Kunstform ist nicht selbstverständlich“, so Carmen Dreier vom Hildegardis-Gymnasium. Mit „SPOT“ gehen Schule und Schauspielhaus aber einen Schritt weiter, es zur Selbstverständlichkeit zu machen. Durch die Unterzeichnung des Kooperations-Vertrags zwischen Anselm Weber und dem Schulleiter Werner Backhaus ist das Projekt nun amtlich gemacht. Zumindest für ein Jahr, dann muss ein längerfristiger Vertrag her.