Bochum. . Weil sie in einer Postfiliale ausgeflippt ist und den Ladenbesitzer in den Arm gebissen hat, stand eine 26-Jährige vor dem Bochumer Amtsgericht.

Wegen eines bissigen Wutanfalls in einer Postfiliale ist eine 26-jährige Bochumerin zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden.

Die Frau wollte am 11. Juni in einem Einzelhandelsgeschäft mit integrierter Poststelle an der Herner Straße ein Paket abholen. Darin befand sich ihr neues Handy. Sie hatte aber nur eine Kopie ihres Personalausweises dabei; der originale war eigenen Angaben zufolge verloren. Der Ladenbesitzer (48) akzeptierte die Kopie aber nicht und rückte das Paket nicht heraus. Da flippte die Kundin aus und warf zwei Verkaufsständer um. Als der Mann die Randale stoppen wollte, biss die Frau ihn in den Arm. Er wurde aber nicht verletzt.

„Sie konnte mit Negativentscheidungen nicht umgehen“

Vor dem Schöffengericht gab die arbeitslose Frau am Montag alles zu. Sie wird seit längerem wegen psychischer Probleme behandelt und steht unter Betreuung. Erst Ende 2014 war sie wegen vieler Körperverletzungen, Beleidigungen und Widerstandshandlungen vor allem gegen Polizisten zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Ihr Anwalt: „Sie konnte mit Negativentscheidungen nicht umgehen. Das ist dann eskaliert.“ Sie habe „Impulsdurchbrüche“.

Den neuerlichen Ausraster im Postladen erklärte die Frau mit einer Umstellung ihrer Medikamente; das habe sie nicht vertragen. Trotz ihrer massiven Vorstrafen bekam sie jetzt erneut eine Bewährungschance. Allerdings muss sie eine Psychotherapie machen und 100 Sozialstunden ableisten. Richter Dr. Axel Deutscher: „Wenn nicht Zug in die Sache kommt, werden Sie mich kennenlernen.“