Bochum. Ursachen und Behandlung von Gangstörungen stehen im Blickpunkt des WAZ-Nachtforums Medizin am 26. November im Knappschaftskrankenhaus Langendreer.
Eines hat sie sich in jenen Monaten voller Qual und Erschöpfung geschworen: „Wenn ich noch einmal ohne Schmerzen im Bett schlafen kann, werde ich mich über nichts mehr im Leben beschweren.“ Irene Röhr hat Wort gehalten. Seit dem 1. Oktober genießt sie klaglos ihre schmerzfreien Tage und vor allem Nächte. Über ihre Leidenszeit und die Operation, die ihr „ein neues Leben geschenkt hat“, erzählt die 84-Jährige in der nächsten Woche beim WAZ-Nachtforum.
„Wenn es nicht mehr weiter geht“, heißt es am Donnerstag, 26. November, im Knappschaftskrankenhaus Langendreer. Störungen des Hirnwasserabflusses, Schädigungen der Hals- und Lendenwirbelsäule: Fachärzte der Neurochirurgischen Universitätsklinik informieren über Ursachen und Behandlung von Gangstörungen, die vor allem vielen älteren Menschen das Leben zur Hölle machen.
So wie bei Irene Röhr. Vor drei Jahren stellten sich bei der Langendreerin Schmerzen im linken Bein ein. „Erst dachte ich, das kommt von der Hüfte. Ich war ganz erstaunt, als der Arzt feststellte, dass es die Wirbelsäule ist. Der Rücken hat mir ja nie weh getan.“
Jede Tour eine Tortur
Eine Schädigung der Lendenwirbelsäule, verbunden mit einem Bandscheibenvorfall, verursachte den peinigenden Druck auf die Nerven. Folge: Schmerzen auf Schritt auf Tritt. Einkaufen, Spaziergänge: Jede Tour eine Tortur. „Man verliert den Lebensmut und die Lebensfreude“, sagt Irene Röhr. Regelmäßige Spritzen linderten den Schmerz nur für Tage. Am schlimmsten war der Schlafentzug. „Ich konnte nicht liegen, nur noch gerade auf einem Stuhl sitzen. Versuchen Sie mal so zu schlafen...“
Anmeldungen sind ab sofort möglich
Das WAZ-Forum „Gangstörungen aus neurochirurgischer Sicht“ beginnt am 26. November um 19 Uhr in der Cafeteria des Knappschaftskrankenhauses Langendreer (In der Schornau).
Die Teilnahme ist für unsere Leser wie immer kostenlos. Allerdings sind die Plätze limitiert.
Anmeldungen sind ab sofort unter 0800/60 60 710 möglich.
Die Experten der Uni-Klinik in Langendreer rieten letztlich zur OP. „Ich kann, ich will das niemandem empfehlen. Jeder muss das für sich entscheiden. Ich kann nur sagen: Wenn ich gewusst hätte, wie problemlos das verläuft, hätte ich die Schmerzen nicht so lange ertragen. Der Druck ist weg. Ich kann endlich wieder normal gehen – und schlafen!“, bedankt sich die Mutter und Großmutter bei Klinikdirektorin Prof. Dr. Kirsten Schmieder, die beim WAZ-Nachtforum die Begrüßung vornehmen wird.
Es folgen drei Vorträge:
– Oberarzt Dr. Robert Sage klärt über Gangstörungen auf, die auf einer Störung des Hirnwasserabflusses (Hydrozephalus) meist ab dem 70. Lebensjahr beruhen.
– Oberarzt Dr. Christopher Brenke berichtet über Gangstörungen, die ihre Ursache in der Einengung des Wirbelkanals an der Halswirbelsäule haben: „Wenn die Kabel im Rückenmark schlecht leiten.“
– Leitender Oberarzt Dr. Martin Barth rückt Veränderungen der Lendenwirbelsäule in den Blickpunkt: „Wenn die Nervenwurzeln keinen Platz haben.“
Moderator ist WAZ-Redaktionsleiter Thomas Schmitt. Zum Ausklang wird ein Imbiss serviert.