Bochum. Besucherfragen sind beim Bochumer Herztag am 11. November ausdrücklich erwünscht. Nur, wer die Risikofaktoren kennt, kann sie vermeiden.

Falsche Ernährung, Übergewicht, Rauchen, Stress und zu wenig Bewegung – die Hauptursachen für die koronare Herzkrankheit (KHK) sind bekannt und klar definiert. Trotzdem leiden in Deutschland rund sechs Millionen Menschen an der Krankheit, die dem Herzinfarkt vorausgeht. Pro Jahr sterben knapp 130.000 Menschen an der KHK, 55.000 an einem Herzinfarkt.

Bei der koronaren Herzkrankheit verengen sich die Blutgefäße, die das Herz mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Dieser Prozess verläuft schleichend und dauert oft Jahre oder gar Jahrzehnte. Ursache sind Ablagerungen (Plaques) in der Gefäßwand der Herzkranzgefäße, die lange ohne Folgen bleiben.

Auch Ernährung und Psyche kommen zur Sprache

Beschwerden treten aber spätestens dann auf, wenn unter körperlicher oder seelischer (!) Belastung nicht mehr genug Blut durch die Gefäße fließen kann und der Motor des menschlichen Körpers langsam aber sicher „verhungert“. Erste Anzeichen sind Atemnot und Brustschmerzen. Als typische Angina-pectoris-Beschwerden gelten ein Enge- und Druckgefühl oder ein Brennen im Brustkorb, das in den Bauch, Hals oder Kiefer, Rücken oder in die Arme ausstrahlen kann. Lösen sich Ablagerungen oder Teile der Gefäßinnenhaut, kann es an Engstellen zu einem vollständigen Verschluss der Koronargefäße kommen – die Folge ist ein Herzinfarkt.

Herztag 2015 – das Programm im Überblick

Besucher des Herztages können sich im Rahmenprogramm Puls und Blutdruck messen, bzw. Blutzucker- und Cholesterinwerte bestimmen lassen. Blutdruckmessgeräte werden vorgestellt und erklärt. Informationen gibt es auch von der AOK-Ernährungsberatung, der Deutschen Herzstiftung und dem Rettungsdienst der Stadt Bochum. Interessierte können sich zudem moderne Rettungsfahrzeuge anschauen.

Herz in Gefahr, 11. November, 16 bis 17.30 Uhr, Graf-Engelbert-Schule, Königsallee 77-79 (Rahmenprogramm ab 15 Uhr). Moderation: Thomas Schmitt, WAZ Bochum. Der Eintritt ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Bochumer Kardiologen aus Klinik und Praxis informieren im Rahmen der bundesweiten Herzwochen am 11. November in der Graf-Engelbert-Schule über die KHK. Bei der Veranstaltung, die um 15 Uhr mit einem umfangreichen Rahmenprogramm beginnt, werden aber nicht nur rein kardiologische Fragen behandelt, sondern auch ernährungsmedizinische Aspekte beleuchtet und die Auswirkungen von Herzerkrankungen auf die Psyche der Patienten zur Sprache kommen.

„Herz in Gefahr“

Seit Jahren schon findet der Bochumer Herztag in Betrieben oder Schulen statt. Nicht ohne Grund. Daher wird Dr. Christoph Hanefeld, Leiter des Rettungsdienstes der Stadt Bochum und Ärztlicher Geschäftsführer des Katholischen Klinikums, zu Beginn auch kurz über den Notfallaktionstag berichten, der morgens an der Schule stattfindet. „Wie bei vielen anderen Erkrankungen ist die Prävention von sehr großer Bedeutung – und die muss bereits im Kindes- bzw. Jugendalter beginnen“, sagt der Direktor der Medizinischen Klinik III am St.-Elisabeth-Hospital.

In das Thema des Tages „Herz in Gefahr – Koronare Herzkrankheit und Herzinfarkt“ einführen wird Prof. Dr. Andreas Mügge, Direktor der Medizinischen Klinik II am St.-Josef-Hospital. Beide beantworten anschließend Fragen aus dem Publikum. Unterstützt werden sie dabei auf dem Podium von Prof. Dr. Georg Juckel (Ärztlicher Direktor der LWL-Klinik für Psychiatrie), Prof. Dr. Justus Strauch (Direktor der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie am Bergmannsheil), Dr. Kaffer Kara, Dr. Alexander Wutzler (beide St. Josef), Dr. Gerold Metzger, Dr. Hans-Joachim Christofor (beide niedergelassene Kardiologen), Renate Holz-Larose (AOK-Ernährungsberaterin), Uwe Bösader (Feuerwehr) und Eva Eigenbrod (Deutsche Herzstiftung).