Bochum. . In Bochum gibt es immer mehr Kreisverkehre. Zurzeit sind es 43. Die Stadt plant noch weitere Kreisel. Die Polizei hält sie für relativ sicher.

In Bochum gibt es immer mehr Kreisverkehre. Mittlerweile sind es 43. Und bald werden weitere hinzukommen. Die Polizei begrüßt dies, denn sie hält diese runde Sache für vergleichsweise sicher.

„Der größte Vorteil von Kreisverkehren ist“, sagt Polizeihauptkommissar Ralf Böhm von der Direktion Verkehr, „dass die Durchfahrtgeschwindigkeit im Gegensatz zu Kreuzungen mit Verkehrszeichen geringer ist. Dadurch kommt es im Falle eines Unfalls zu geringeren Unfallfolgen beziehungsweise Verletzungen und Beschädigungen.“ Auch die Anzahl der Unfälle an sich sei an den Kreiseln, die vorher Knotenpunkte mit Ampeln oder Schildern waren, seiner Erfahrung nach gesunken.

Susanne Düwel, Abteilungsleiterin im Tiefbauamt, hält Kreisverkehre für „sehr leistungsfähig“, weil der Verkehr kontinuierlich von allen Seiten rein- und rausfährt. Ein pulkartiges Anfahren und Abbremsen wie bei einer klassischen Kreuzung bleibe aus. Für Fußgänger seien Kreisverkehre auch ausreichend sicher, wenn Zebrastreifen vorhanden seien. Außerdem betont sie, dass Kreisverkehre gut gestaltet werden könnten, etwa mit Pflanzen oder sogar Kunstwerken.

Autofahrer blinken zu wenig

Die Stadt zählt zurzeit 38 normal große Kreisverkehre, einen sehr großen (Opelring) sowie vier Mini-Kreisverkehre (z.B. Gudrun-/Klinikstraße). Ein weiterer Kreisverkehr wird zurzeit an der Schützenstraße/Engelsburger Straße in Eppendorf gebaut. Anfang 2016 soll er fertig sein. Ein paar Meter weiter (Am Thie) folgt dann Mitte 2016 ein gleichartiges Exemplar.

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Darüber hinaus hat die Stadt eine „Prioritätenliste“ erstellt. Ganz oben stehen vier Kreuzungen, die bald zu Kreisverkehren umgebaut werden sollen: „Kemnader-/Mark-/Heinrich-König-/Karl-Friedrich-Straße (Bauzeit 2017/ 2018), Steinring/Oskar-Hoffmann-Straße, Poststraße/Hofsteder Straße/Auf dem Dahlacker sowie Alleestraße/Annastraße/Gußstahlstraße. Beim letztgenanntem Projekt, das im Zusammenhang mit dem Ausbau der Alleestraße erfolgen soll, ist aber die Finanzierung noch nicht gesichert.

Bei der Planung eines Kreisverkehrs wird die Polizei immer angehört, um alles möglichst sicher zu bauen. Doch auch sie kann nichts mehr ausrichten, wenn Autofahrer die Regeln missachten. Hauptkommissar Böhm beklagt, dass Autos im Kreisverkehr zu wenig blinken, wenn sie herausfahren. Jeder Dritte unterlasse dies – „Tendenz zu 50 Prozent“. Das verunsichere aber die einbiegenden Fahrzeugführer und könne Kollisionen provozieren. Hin und wieder würden auch Radfahrer im Kreisverkehr übersehen. Wie zum Beispiel im vorigen Juni an der Josephinenstraße/Tenthoffstraße, als ein einbiegender Autofahrer (60) mit einem Radfahrer (26) zusammenstieß und ihn schwer verletzte.