Bochum. . An der Georg Agricola wird erforscht, wie in Gebäuden Energie effizienter eingesetzt werden kann. Viel Bewegung bei der Gebäudetechnik.
Die Heizung im Haus von unterwegs anschalten, den Inhalt des Kühlschranks beim Einzelhändler stehend kontrollieren, Lichter ein und ausschalten per App über das Smartphone. Das alles gibt es schon länger und macht möglich, Strom zu sparen. Natürlich können sich mit diesen Themen auch Studierende der Elektrotechnik an der Technischen Fachhochschule Georg Agricola beschäftigen. Neuerdings auch in und mit einem neu errichteten Labor für Smart Buildings (Intelligente Gebäude).
Unter Anleitung von Prof. Dr. Markus Gehnen (53) wird erforscht, wie in Gebäuden Energie effizienter eingesetzt werden kann: Innovative Automatisierungstechnik ermöglicht es, Beleuchtungssysteme, Heizung und Klimatisierung zentral zu überwachen und zu steuern.
„Ich bin froh“, sagte Gehnen, „dass ich hier in diesem Labor einen Querschnitt der Möglichkeiten anbieten kann.“ Vieles werde indes Stückwerk bleiben. „Einige Ideen sind erst wenige Monate alt, bei anderen überlegen wir bereits, sie wieder aus dem Angebot zu nehmen. LED-Leuchten, programmierbare Thermostate, Sensoren in Fenstern – in der Gebäudetechnik gibt es zurzeit viel Bewegung. Genau so beweglich soll unser neues Labor für Smart Buildings sein.“ Gehnen möchte in Zusammenarbeit mit seinen Studierenden „eine große Bandbreite an technischen Systemen im Gebäude abdecken. Wir arbeiten sowohl an Lösungen für den Privathaushalt, als auch an großmaßstäblichen Anwendungen für gewerblich genutzte Gebäude“.
Heizkosten sparen durch intelligente Steuersysteme
Vor allem die Studierenden des Bachelor-Studiengangs Elektro- und Informationstechnik an der TFH profitierten von der Ausrichtung des Labors. „Wir möchten keine Spezialisten heranziehen, die sich nur mit einem schmalen Aspekt von Gebäudeautomation auskennen. Wir wollen eine breite Wissensgrundlage vermitteln, die unseren Absolventen später im Beruf hilft, zu jeder Automationsaufgabe die passende Lösung zu finden“, sagte Gehnen. „Die Studierenden unseres Master-Studiengangs erarbeiten im Teamwork komplexere Projekte, beispielsweise Steuerungssysteme für große Bürogebäude.“
Neben der Lehre erweitert das neue Labor auch die Möglichkeiten der anwendungsbezogenen Forschung an der TFH. So untersucht Gehnen zurzeit mit dem Wohnungsunternehmen Vivawest, wie sich durch den Einsatz intelligenter Steuerungssysteme Heizkosten und Energieverbrauch reduzieren lassen, ohne dass der Komfort für die Mieter eingeschränkt wird.