Bochum. Holzfigur wird beim diesjährigen Wortelmann-Figurentheater-Wettbewerb erstmals verliehen.

Der Bochumer „Oscar“ heißt „Fritz“ – ganz passend ist das Wortspiel nicht, denn der „Oscar“ wird bekanntlich für besondere Filme vergeben, der Fritz-Wortelmann-Preis indes für besonders gelungenes Figurentheater. Gleichwohl ist die gestern vorgestellte „Fritz“-Figur ein überaus aussagekräftige Trophäe. Und eine sehr sympathische dazu.

Preis gibt es seit 1959

Der Fritz-Wortelmann-Preis ist neben dem Peter-Weiss-Preis DER Bochumer Kunst- und Kulturpreis: 1959 wurde er als „Preis der Stadt Bochum für Laienpuppenspiel“ erstmals ausgelobt. „Dieses Jahr erfährt er eine bedeutende Änderung, die den Wettbewerb vom 26. bis 29. November zu einem spannenden, dreitägigen Figurentheater-Festival mit 22 Vorführungen von 22 Gruppen macht“, verspricht Annette Dabs, Geschäftsführerin des Deutschen Forums für Figurentheater und Puppenspielkunst (dfp), das den Wortelmann-Wettstreit wieder organisiert.

Ansporn und Anerkennung

Denn neben den erwachsenen und jungen Amateuren ist erstmals auch der Profi-Nachwuchs (z.B. Figurentheater-Studierende oder frische Absolventen) zugelassen. Und deren beste Vertreter/innen, die eine Jury küren wird, werden mit dem „Fritz“ ausgezeichnet. Als Ansporn und Anerkennung, denn das Figurentheater ist trotz seiner ureigenen, zwingenden künstlerischen Ausdrucksform eine Spartenkunst.

Zu Ehren von Friedrich Gräsel

Der Bochumer Bildhauer Christoph Platz hat den „Fritz“ geschaffen. Seine Skulptur aus Wallnussholz ist einer Handpuppe nachempfunden und trägt das Gesicht von Friedrich Gräsel. Der Künstler (1927-2013) ist vor allem für seine abstrakten Großskulpturen bekannt. „Ich war mit Gräsel befreundet und wollte ihn mit der Skulptur ehren“, sagt Platz.

Die folgenden „Fritze“, die alle zwei Jahre verliehen werden, sollen gestalterisch ebenfalls Charaktere der Figurenbühne aufgreifen. Gern auch wieder „mit Bochumer Gesicht“.