Bochum. . Verzögerungen bei der Großbaustelle fürs Konzerthaus bereiten den Mitglieder des Kulturausschusses bei ihrer Sitzung am Dienstag Sorgen.
Endlich mal eine gute Nachricht von der Baustelle des Musikforums: Ein neuer Heizungsbauer ist gefunden. Dies berichtete Kulturdezernent Michael Townsend am Dienstag den Mitgliedern des Kulturausschusses.
„Das Unternehmen hat seit einer Woche die Arbeit aufgenommen“, so Townsend. Der neue Heizungsbauer sei bereits mit zwei anderen Gewerken auf der Baustelle vertreten: „Er ist uns bekannt und versiert, so dass wir zuversichtlich sind, dass der Bau jetzt zügig voran gehen kann.“
Der plötzliche Abgang des ersten Heizungsbauers liegt dem Kulturdezernenten aber weiter quer im Magen. Warum das Unternehmen im Sommer die Arbeit eingestellt habe, könne er sich bis heute nicht erklären. „Es gab keine Auseinandersetzungen, die Rechnungen wurden pünktlich bezahlt.“ Als der Heizungsbauer im August seine Personalstärke reduziert habe, sei man stutzig geworden. „Schließlich war die Firma komplett verschwunden.“ 60 Prozent der Arbeit seien zu diesem Zeitpunkt geleistet worden.
Starkregen Mitte August ließ Wasser in die Baustelle gelangen
Dass der Heizungsbauer wegen feuchten Betons nicht habe weiter arbeiten können, wie die Firma erklärte, bezeichnet Townsend als „reine Schutzbehauptung“. Dies habe er sich auch von Fachleuten bestätigen lassen. Ein Mitarbeiter des Ingenieurbüros Convis, das als externer Projektsteuerer an Bord ist, bestätigte vor dem Kulturausschuss, dass nach dem Starkregen (16.-18. August) tatsächlich Wasser ins Untergeschoss der Baustelle gedrungen sei.
„Aber da waren die Leitungen an dieser Stelle bereits installiert. Der Heizungsbauer hätte problemlos weiter arbeiten können.“ Auch habe man nie eine Bestätigung seitens der Firma erhalten, dass das Material für die Fußbodenheizung überhaupt bestellt worden sei.
Ausschuss-Mitglieder sind ratlos
Das Verhalten des Heizungsbauers stimmt die Mitglieder des Ausschusses ratlos: „Ich hoffe, dass die Bezirksregierung ein Einsehen hat und die Fördermittel nicht streicht“, meint Barbara Jeßel (Grüne), während Clemens Kreuzer (CDU) nach den befürchteten Mehrkosten von zwei Millionen Euro fragt, die im Raum stehen. Doch eine konkrete Summe mag der Kulturdezernent nicht nennen. „In drei Wochen haben wir eine belastbare Zahl“, verspricht Townsend.
Dass die Firma aus Hilden auf ihrer Internetseite noch immer Werbung mit dem Musikzentrum macht, stößt Dirk Caemmerer (CDU) bitter auf. „Sowas sollte verboten werden.“