Bochum. Neuer Träger soll für mehr Attraktivität sorgen. Ordnungsamt sieht sich dazu nicht mehr in der Lage. Pro Jahr 50 000 Euro Minus.

Die Stadtverwaltung will sich von den Wochenmärkten trennen. 23 Veranstaltungen auf 13 öffentlichen Plätzen finden Woche für Woche in Bochum statt, vielerorts bieten sie jedoch ein Bild des Jammers. Ein neuer Träger soll nun gefunden werden, um für mehr Attraktivität zu sorgen, um neue Händler und Kunden anzulocken. Das Ordnungsamt sieht sich dazu nicht mehr imstande. Entsprechende Pläne durchlaufen dieser Tage die Bezirksvertretungen, ehe sie abschließend am 17. Dezember im Rat diskutiert werden.

„Wir stoßen personell, organisatorisch und auch finanziell an unsere Grenzen“, sagt Irmgard Gulan, Leiterin des Ordnungsamtes. Jedes Jahr mache man mit den Wochenmärkten rund 50.000 Euro Miese, rechnet sie vor. Auch die Prognose für 2015 sieht ein Minus in dieser Höhe vor. Reinigung, Abfallentsorgung, Miete für Toiletten, Personal – das alles summiert sich im Jahr auf rund 765.000 Euro. Geld, dass die Stadt sparen will. Mehr noch: Durch Gebühren erwartet man nach Abgabe der Märkte rund 110.000 Euro an Einnahmen jährlich.

Händlern sollen keine finanzielle Nachteile entstehen

Ziel ist es, die Wochenmärkte in einer Neuausrichtung zukunftsfähig weiterzuentwickeln, sie wirtschaftlicher und zugkräftiger zu machen. Das geht nach Ansicht der Stadt nur über einen neuen Träger. „Wichtig ist vor allem, professionell Akquise und Marketing zu betreiben“, sagt Irmgard Gulan, die hervorhebt, dass den Händlern bei dem Wechsel keine finanziellen Nachteile entstehen dürfen.

An der Ausschreibung, sagt Irmgard Gulan, könne sich jeder beteiligen – ob Deutsche Marktgilde, USB oder Bochum Marketing. Als realistisches Zeitziel für den Übergang nennt sie Anfang 2017.