Werne. . Werner Vereine und Interessensgemeinschaften präsentieren sich erstmals „geballt“ auf dem Wochenmarkt und stoßen damit auf reges Bürgerinteresse. Viele der Anwesenden wünschen sich sogar eine Wiederholung der Aktion. Die Vereine hoffen zudem auf neue Mitglieder. Vor allem die Jugend soll gelockt werden

Gut gefüllt präsentierte sich der Werner Marktplatz am Samstag. Der „Werner Treff“ sorgte erstmals dafür, dass Vereine aus Bochums Osten gemeinsame Sache mit den Markthändlern machten. Noch in der jüngeren Vergangenheit hatten schwindende Stand- und Besucherzahlen für verhaltene Stimmung bei Anbietern und Kunden gesorgt.

Die Aktion erfüllte somit zwei Anliegen: Die Vereine hatten eine geballte Präsentationsplattform, die Händler profitierten vom zusätzlichen Bürgerzustrom. Bernhard Gabriel von der Tschernobyl Kinderhilfe war sehr zufrieden: „Der Markt ist gut besucht und die Bürger interessiert.“ Für eine potenzielle Zweitauflage hat er direkt einen Vorschlag parat: „Es wäre wünschenswert, wenn Vereine und Marktstände gemischt angeordnet wären. Falls dies mit der Standplatzaufteilung zu vereinbaren wäre, könnte man einen noch besseren Austausch erwirken.“

Annemarie Seifert vom Werner Treff machte stellvertretend für alle Vereine das gemeinsame Ziel deutlich: „Wir müssen die Nachwuchsprobleme angehen und die Jugend motivieren.“ Die zumeist eher älteren Marktbesucher kamen den Ausstellern entgegen, nahmen Kinder und Enkel an die Hand und schlenderten mit ihnen über den Platz. Stehen blieben die Jüngsten z.B. bei den Knappenvereinen aus Linden-Dahlhausen und Werne. Wer dort den „Bergstollen“ meisterte, wurde zum „Ehrenhauer“ gekürt.

Knappen-Ziel: die Bergbautradition lebendig halten

Die „Kumpel“ waren in passenden Kitteln, stilecht mit Grubenlampe und Spaten unterwegs: „Der Jugend fehlt heutzutage die Verbindung zum Bergbau. Deshalb möchten wir die Tradition lebendig halten“, hofft Werner Dezelski (79), der beiden Vereinen angehört und selbst 34 Jahre lang „unter Tage“ war.

Die Tschernobyl-Hilfe warb derweil mit Glücksrad und Gewinnen, während zehn Schüler der Amtmann-Kreyenfeld-Grundschule mit ihrer Lehrerin eine umjubelte Tanzvorstellung aufführten.

Auch die Markthändler bringen Schwung

Höhere Beteiligung am Werner Treff gewünscht

Annemarie Seifert hofft durch die Aktion auf eine höhere Beteiligung bei Sitzungen des Werner Treffs: „Jeder ist willkommen, seine Verbesserungsvorschläge und Anregungen zu präsentieren.“

Die Auslosung der Fußballkarten-Gewinner findet am Samstag um 11 Uhr statt.

Auch die Händler brachten Schwung in den Markttag. So verloste der Obst- und Gemüsestand Greife je zwei Karten für ein Heimspiel der Revierclubs Dortmund, Schalke oder Bochum. Rita Greife: „Solche Aktionen sind hilfreich. Der Rückgang hier ist vor allem mittwochs zu spüren, der heutige Tag dagegen ein Erfolg.“ Dem stimmte Bernd Willecke, Seniorenbüro Ost, zu: „Seit 10 Uhr führen wir permanent Gespräche mit Besuchern. Das zeigt, wie groß der Bedarf ist und welche Möglichkeiten durch die Vernetzung der Vereine entstehen.“

Genug Potenzial scheint in Werne vorhanden, nun bedarf es fleißiger, junger Hände, die mithelfen und -gestalten möchten.