Bochum. Schauspieler Helge Salnikau lädt am Prinz-Regent zur Late-Night-Show ein. Dabei geht’s um große Fragen, die aber nicht bierernst behandelt werden.
Mit viel frischer Farbe und noch mehr frischen Ideen hat das Prinz-Regent-Theater vor einigen Wochen einen erfolgreichen Neustart hingelegt. Einigen Anteil daran hat vor allem einer: Der Schauspieler Helge Salnikau ist an sämtlichen neuen Produktionen beteiligt und mausert sich an der Prinz-Regent-Straße langsam zum Publikumsliebling.
In der Prinzen-Bar des Theaters plant Salnikau jetzt ein neues Format: „Heute Nacht mit Helge“ kommt im Stil einer klassischen Late-Night-Show daher. „Helge hat völlig freie Hand, er darf sich richtig austoben“, sagt Dramaturg Frank Weiß. „Ich denke, wir werden viel Spaß mit ihm haben.“
Denn was nicht jeder weiß: Neben der Schauspielerei war der 32-jährige Marler immer auch als Kabarettist und Comedian unterwegs. Noch bevor er die Schauspielschule in Wien besuchte, ist Salnikau in seiner Heimatstadt als veritabler Scherzkeks aufgetreten und fühlte dabei so manchem Lokalpolitiker auf den Zahn.
Großes Vorbild: Helge Schneider
„Das Kabarett war immer ein Teil von mir“, sagt Salnikau. Ein großes Vorbild ist sein Namensvetter: Helge Schneider. „Ihn habe ich schon imitiert, da war ich noch ganz klein.“ Über den großen Helge habe er überhaupt erst das Blut der Bühne geleckt: „Das Tolle ist: Der Typ kann machen was er will. Das hat mir immer imponiert.“
Mittlerweile arbeitet Salnikau als freier Schauspieler u.a. an den Theatern in Münster, in Mülheim – und immer öfter auch in Bochum, wo er seit einer Weile lebt. In den Inszenierungen der neuen Regent-Chefin Romy Schmidt konnte man sich vom beachtlichen Talent des blonden Schauspielers überzeugen. Zunächst als Maik in „Tschick“, dann (ganz groß!) als Ermittler Mölder in der gewitzten Franz-Kafka-Aneignung „Die Verwandlung“ und schließlich in der Titelrolle als „Peer Gynt“. Auch in „Bilder deiner großen Liebe“, das Frank Weiß im Februar auf die Bühne bringen wird, ist er dabei.
Vieles wird spontan passieren
Davor steht seine eigene Late-Night-Show, die künftig einmal im Monat im Foyer des Theaters zu sehen sein wird. Anders als früher Harald Schmidt hat er dafür keinen Schreibtisch. Wenig wird geprobt, vieles wird spontan passieren. „Ich bin schon gut vorbereitet und weiß genau, wie der Abend ablaufen wird“, sagt er. „Dabei ist aber viel Platz für Improvisation.“
Jeder Abend steht unter einem Motto, bei dem sich Salnikau nicht davor scheut, die großen Fragen des Daseins zu stellen – „und auch zu beantworten“, fügt er lächelnd an. Es geht um Liebe, das Leben und den Tod. Propst Michael Ludwig ist als Gast dabei und soll nach Salnikaus Vorstellung längerfristig als „Sidekick“ in die Show mit eingebunden werden. Miriam Berger übernimmt die Musik – und mittendrin steht Helge als Showmaster. Könnte klasse werden!
Am Samstag, 31. Oktober, 21 Uhr. Wieder am 6. Dezember. Karten (10, erm. 5 Euro): Tel. 0234 / 77 11 17.