Bochum. Zahlreiche Fans der Trilogie gönnen sich das besondere Event zum besonderen Datum. Im zweiten Teil ist für den Hauptdarsteller der 21. Oktober wichtig.
Dass auch in diesem Kino an diesem Tag (fast) nur besondere Filmliebhaber sitzen, wird schnell klar. Wer sonst wüsste, wie die Schulband heißt, in der Marty McFly in „Zurück in die Zukunft“ spielt. „The Pinheads“ tönt es vielstimmig aus den tiefen Sitzen im Saal 1 des Union-Filmtheaters an diesem 21. Oktober im Jahr 2015 – dem Tag, an dem Marty McFly in Teil zwei der Trilogie in der Zukunft ankommt und die Trilogie als ellenlanges Event landesweit in den Kinosälen: kernige sechs Stunden Kultkino am Stück. Bitte bringen sie Sitzfleisch mit.
Die Reisen zurück in die Zukunft dauern zusammen von 18 bis kurz nach 24 Uhr? Da fällt einem sofort ein im Film oft gehörter Satz ein, der dann immer eine gewisse Ungläubigkeit zum Ausdruck bringt: Hallo, McFly, jemand zu Hause? Holger Stün kann da nur lächeln. Das lange Sitzen im Kinosessel mit jeweils nur kurzer Pause zwischen den drei Teilen, ist für ihn Belohnung, nicht Belastung. „Den ersten Film habe ich 1985 hier in diesem Kino schon zehn Mal gesehen.“ 15 Jahre war er da. Inzwischen hat er den Film noch 40 mal mehr gesehen, kann die meisten Szenen mitsprechen und hat immer noch nicht genug. Beziehungsweise er ist wie viele der Gleichgesinnten froh, dass einer seiner Lieblingsfilme auf großer Leinwand und aufgefrischter Ton-Technik läuft. „Der erste Teil ist der beste“, sagt er und muss ebenso nicht lange überlegen, wenn es um sein Lieblingszitat der Filmreihe geht. „McFly, du feige Sau.“ Danach lässt sich im Film der Hauptdarsteller immer zu unüberlegten Handlungen hinreißen.
"Nicht so schnell geschnitten wie die heutigen Filme"
Das Lieblingszitat von Konstantin Schepes, der sich mit seiner Freundin das Schauspiel gönnt, ist: „1,21 Gigawatt.“ Diese Energiemenge benötigt der Flux-Kompensator, der die Reise in der Zeit erst möglich macht. Dass Schepes den Film damals nicht im Kino gesehen hat, tut seiner Begeisterung keinen Abbruch. „Da war ich noch zu klein, meine Freundin war noch nicht geboren. Aber der Film hat eben Kultstatus.“
Demnächst laufen drei James-Bond-Filme
Fast 400 Menschen gönnten sich die „Zurück-in-die-Zukunft“-Trilogie im Union Filmtheater. „Wir haben sie auf zwei Säle verteilt“, sagte Union-Geschäftsführein Kerstin Schneider. „Dann können die Menschen entspannter sitzen.“
„Wir haben auch schon alle Harry-Potter-Filme gezeigt. 24 Stunden am Stück“, sagte Schneider. „Demnächst zeigen wir zum neuen James Bond auch drei Filme hintereinander.“
Über Altersgrenzen hinweg – wie Alex und Aaron bei Popcorn und Cola bestätigen. Der 17- und der 16-Jährige haben sich die Filme vor zwei Jahren auf DVD angesehen und ihn danach sofort in ihre Reihe von Lieblingsfilmen aufgenommen. „Mit gefällt besonders gut, dass er nicht so schnell geschnitten ist wie die heutigen Filme“, sagt Alex. „Auch dass es nicht so oft knallt und alles durch die Luft fliegt, macht sie so besonders.“
Auch die Jugend von heute mag es, wenn es zurück in die Vergangenheit geht. Und wenn sich dann zum Beispiel in Teil zwei, der 21. Oktober 2015, so wie ihn sich die Filmemacher 1989 vorstellten, und der reale 21.Oktober 2015 kurzzeitig überlagern.