Dahlhausen. Die Deutsche Bahn investiert 5,5 Millionen Euro in die Modernisierung. Drei Aufzüge werden installiert, neue Wartehäuschen und Beleuchtung.

Die Forderungen nach Modernisierung des S-Bahnhofs Dahlhausen erheben Fahrgäste und Anwohner seit vielen Jahren. Zwischendurch wurde der Otto-Wels-Platz ein wenig aufgehübscht, bekam ein paar Bäume.

Noch Ende 2008 hieß es, Bochum profitiere vom Masterplan Nordrhein-Westfalen, den das Land gemeinsam mit Bund und Deutscher Bahn zum Ausbau der Schienen-Infrastruktur aufgelegt hat. Dabei war der Bahnhof Dahlhausen in die Liste der zu modernisierenden Bahnhöfe aufgenommen worden. Im Rahmen dieser sogenannten zweiten Modernisierungsoffensive sollten in Dahlhausen 4,2 Millionen Euro 2014 investiert werden.

Dass der S-Bahnhof nun erst 2016 saniert wird, liegt laut Bahn an veränderten Vorgaben. Vor fast drei Jahren erteilte das Eisenbahn-Bundesamt die Genehmigung, damals noch für die Erhöhung der Bahnsteige auf 96 Zentimeter und eine Länge von 145 Meter. Die Maße richten sich an den Zügen aus, so dass nun eine Höhe von 76 cm und eine Bahnsteiglänge von 155 Metern erforderlich ist. So musste eine neue Plangenehmigung auf Verlängerung der Bahnsteige eingeholt werden; bis die erteilt wurde, war es dann Sommer 2015.

Bahnhof soll barrierefrei werden

Wie Dirk Pohlmann, Sprecher der Deutschen Bahn in Düsseldorf, auf Anfrage mitteilt, erhöht sich damit die Investitionssumme auf 5,5 Millionen Euro. Damit werden die Bahnsteige verlängert (die Höhe bleibt unverändert) und komplett erneuert. Der Belag wird ausgetauscht, es gibt einen frischen Anstrich und bessere Beleuchtung.

Der Umbau wird etwa zwei Jahre dauern

Die Arbeiten sollen nach jetzigem Planungsstand Anfang Mai 2016 beginnen und etwa zwei Jahre lang dauern.

Die Deutsche Bahn will den Umbau grundsätzlich bei laufendem S-Bahn-Betrieb durchführen. Höchstens stundenweise Sperrungen oder an Wochenenden könnten erforderlich werden.

Neu gebaut wird eine sogenannte Personenüberführung, die die Fahrgäste künftig über die Gleise zum Bahnsteig leiten wird; bislang müssen sie unter den Gleisen hindurch. Drei Aufzüge sollen zudem dafür sorgen, dass der S-Bahnhof barrierefrei wird.

Die Arbeitsgemeinschaft Behinderte Bochum hatte dazu im Vorfeld einige Forderungen erhoben, die auch die Verwaltung im Plangenehmigungsverfahren formuliert hatte. Doch die Deutsche Bahn trägt nicht alles mit. Taktile Bedienungsfelder in den Aufzügen sagt sie zu; nicht aber die gewünschte Audio-Ansage.

Niedrige Geländer abgelehnt

Die Behinderten-AG legt ferner Wert darauf, dass ein Notrufsystem auf dem Bahnsteig sicherstellen soll, dass Behinderte bei defekten Aufzugsanlagen nicht am Bahnhof festsitzen. Dazu erklärt die Bahn, sie werde Notrufsysteme nicht installieren, weil diese erfahrungsgemäß Gegenstand von Vandalismus würden. Ohnehin bestünde die Gefahr nur auf dem Mittelbahnsteig, und dort soll „zeitnahe Hilfe durchs Bahnpersonal sichergestellt werden, wenn der Aufzug defekt ist“. Verwaltung und AG Behinderte stimmten jedoch ab, mit dem VRR und der DB bezüglich der Audio-Ansage im Aufzug und einem Notrufsystem auf dem Mittelbahnsteig in einen erneuten Dialog zu treten. Geplant sind ferner wetterfeste Wartehäuschen, dafür sollen die Bahnsteigdächer zurückgebaut werden.

Abgelehnt wurde auch, an den Treppen niedrige Geländer anzubringen zugunsten von Kindern und Kleinwüchsigen. Das Eisenbahn-Bundesamt gibt dazu an, dass die Installation von doppelten Handläufen außerhalb des Transeuropäischen Netzes nicht vorgeschrieben werden könne.