Bochum. Im Vorfeld des Oktoberfestes wurden am Kemnader See zwei Birken gefällt. Stadt und Freizeitzentrum betonen: Die Bäume durften fallen.

Wieder Ärger am Kemnader See: Zwei gefällte Birken im Vorfeld des Oktoberfestes wecken den Argwohn von Umweltschützern. Sowohl die Stadtverwaltung als auch die Freizeitzentrum Kemnade GmbH entgegnen: „Die Bäume durften fallen.“

Vor zwei Wochen startete die Lago GmbH (Pächter der „Fabbrica Italiana“) das erste Oktoberfest in Oveney. Das 70 x 25 Meter große Festzelt wurde auf der Wiese unterhalb des See-Restaurants aufgebaut. „Dafür wurden zwei Bäume gefällt, die für das Zelt im Wege waren“, behauptet ein WAZ-Leser. „Eine Genehmigung gab es offensichtlich nicht.“

„Richtig ist: Es wurden zwei Birken gefällt. Das hat mit dem Oktoberfest allerdings nichts zu tun“, erklärt Franziska Weiße, Betriebsleiterin der Freizeitzentrum Kemnade GmbH, auf WAZ-Anfrage. Beide Bäume seien seit langem krank und morsch gewesen. „Die Kronen waren bereits verfault. Es war Gefahr in Verzug. Deshalb mussten die Bäume jetzt gefällt werden.“

Genehmigung war nicht erforderlich

„Die Birken standen im und am Rande des Biergartens. Sie waren unserem Oktoberfest-Zelt also keineswegs ,im Wege’“, sagt Organisationsleiter Frank Gerwers. Eine Genehmigung für das Abholzen war nicht erforderlich, bestätigt Oliver Trappe vom Presseamt der Stadt: „Wir haben den Fall überprüft. Laut Baumschutzsatzung dürfen Birken vom Eigentümer gefällt werden. Dazu bedarf es keiner Zustimmung.“

Franziska Weiße weist auch den Vorwurf zurück, das Baumholz werde von den Gastronomen privat als Kaminholz verkauft. „Das ist nicht richtig. Das komplette Holz wird in der Erdsauna in unserem Freizeitbad Heveney verfeuert.“

Die „Fabbrica“-Betreiber waren zuletzt im August in die Kritik geraten. Das Bauordnungsamt hatte den Abriss einer Holzhütte in Oveney verfügt, die das Ausflugslokal als Verkaufsstand errichtet hatte – ohne Genehmigung, wie sich herausstellte.