Bochum. Der Betreiber einer Gaststätte am Kemnader See muss eine Holzhütte abreißen, die er ohne Baugenehmigung errichtet hat. Das verfügte die Stadt Bochum.

Wieder Ärger am See – und wieder geht es um einen Verstoß gegen den Bebauungsplan durch den Betreiber der Gaststätte „Fabbrica Italiana“. Das Bauordnungsamt der Stadt Bochum hat jetzt den Abriss einer Holzhütte verfügt, die die Fabbrica als zusätzlichen Verkaufsstand errichtet hat - illegal. Binnen zehn Tagen muss das Haus nun weg.

„Wir hatten eine Fehlinformation und dachten, dass für diese nicht feststehende Hütte eine Baugenehmigung nicht erforderlich ist“, sagte Thomas Roeseler von der Fabbrica Italiana auf Anfrage der WAZ. Der zusätzlich aufgestellte Verkaufsstand sei aber wenig genutzt worden, zuletzt bei Kemnade in Flammen. „Wir haben die Hütte schon inseriert, sie kommt weg.“

Bereits 2013 war die Fabbrica Italiana durch den Bau eines Verkaufsstandes im Freizeitbereich Oveney im Städte-Dreieck Bochum-Hattingen-Witten aufgefallen. Die Arbeiten hatten begonnen, ohne die entsprechende Genehmigung durch das Bauordnungsamt der Stadt Bochum abzuwarten. Mit einem Bußgeld in dreistelliger Höhe hatte die Verwaltung den „Formalverstoß“ seinerzeit geahndet.

Stadt äußert sich nicht

WAZ-Leser Dirk John, der schon die illegale Bautätigkeit 2013 öffentlich gemacht hat, unterstellt dem Betreiber der Fabbrica Absicht. „Die Masche, ohne Baugenehmigung zu bauen, scheint am Kemnader See System zu haben.“ John kritisiert zudem die Stadt-Tochter Freizeitzentrum Kemnade GmbH mit ihrem Geschäftsführer Thorsten Kröger. Entweder dulde dieser die illegalen Bauten oder er komme seiner Aufsichtspflicht für die Liegenschaften am See nicht nach. John: „Zu übersehen ist die Hütte bei ihrer Größe auf keinen Fall.“

Die Stadt wollte sich zum aktuellen Fall nicht konkret äußern, schon gar nicht die Frage nach einem erneuten, erhöhten Bußgeld für die Wiederholungstäter beantworten. „Wir befinden uns in einem schwebenden Verfahren und sehen uns von daher im Moment nicht in der Lage, zu Details Stellung zu nehmen“, teilte eine Sprecherin mit.