Bochum. . Im Bochumer Planetarium gibt es eine neue Show: „Jules Verne Voyages“. Sie entstand auf der Grundlage von zwei Romanen des Franzosen.

Eine Welt-Uraufführung erlebte das Bochumer Planetarium am Dienstagabend. Erstmals zeigte das so erfolgreiche Haus an der Castroper Straße eine neue Show rund um Romane des französischen Schriftstellers Jules Verne (1828--1905), der mit Abenteuer-Werken wie zum Beispiel „20.000 Meilen unter dem Meer“ und „Reise um die Erde in 80 Tagen“ weltbekannt geworden ist.

„Jules Verne Voyage – Drei Reisen durch das Unmögliche“, heißt die neue Planetariums-Show. „Grundlage sind die Texte von Jules Verne“, sagt Tobias Wiethoff, technischer Leiter des Planetariums und einer der Regisseure der Show. Er meint Vernes Romane „Reise zum Mond“ und „Reise um den Mond“. Sie bilden den erzählerischen Rahmen dieser einstündigen Vorstellung. Wiethoff hat darin die Gedanken und Phantasien, die Vernes Mondreisende auf ihrer spektakulären und aufregenden Fahrt zum Erdtrabanten haben, auf künstlerische und äußerst bildgewaltige Weise fortgeschrieben.

Das Gleiche gilt für die beiden anderen Regisseure, die das aufwändige Werk mitgeschaffen haben: Rocco Helmchen aus Bottrop und Ralph Heinsohn aus Hamburg. Die drei sind nach Ansicht von Planetariumsleiterin Prof. Susanne Hüttemeister die wohl kreativsten deutschen Regisseure, die ihre Arbeiten unter Kuppeln zeigen.

Regisseure trafen den Urenkel des berühmten Schriftstellers in Straßburg

Vor rund anderthalb Jahren hatte das Team, zu dem auch Johannes Kraas aus Münster (Musik) und Tim Heinrich aus Castrop-Rauxel (Sound und Musik) gehören, mit der aufwändigen Arbeit begonnen. Auch nachts hatten sie an ihren Computern an Details gefeilt. „Das Publikum erwartet drei atemberaubende Reisen in Welten, die so noch nie zu sehen waren: Ein buchstäblich unglaubliches Erlebnis steht Ihnen bevor“, heißt es im Planetarium. Die Welten Jules Vernes würden „erstmals in zeitgemäßer Umsetzung auf eine Planetariumskuppel gebracht“. Für die Show haben die Macher auch den Urenkel des Schriftstellers in Straßburg besucht – Jean Verne. Zu Beginn der Vorstellung wird ein Interview über das Werk seines Vater gezeigt.

Planetarien sind heute mehr als nur Sternen-Aussteller. Sie wollen, unabhängig von Wissensvermittlung oder Dramaturgie einer Erzählung, auch Spaß und Sinnlichkeit verbreiten, und sei es allein über die großartige Bild- und Tontechnik wie hier in Bochum. „Um Loriot zu zitieren: Die Gefahr der Unterhaltung ist nicht ganz auszuschließen“, sagt Kuppel-Regisseur Rocco Helmchen.

Außer in Bochum sollen die „Jules Verne Voyages“ auch in Planetarien in Cottbus, Flensburg, Kiel, Wolfsburg, Mannheim, Nantes und Luzern gezeigt werden.