Bochum. . Das Planetarium verzeichnet seit Jahren immer mehr Besucher. 2014 war sogar ein Rekordjahr. 238.000 Menschen kamen unter die bekannte Kuppel.

Von solchen Erfolgszahlen können andere Kultureinrichtungen der Stadt nur träumen: Das Planetarium an der Castroper Straße, in der Verwaltung als „Amt 49“ geführt, konnte seit der umfassenden Modernisierung der Heizung, Lüftung und Toiletten vor knapp zwei Jahren noch mehr Publikum begrüßen als in den Jahren zuvor. Das vergangene Jahr war sogar „ein Rekordjahr“. 238 236 Menschen kamen von nah und fern, um auf einem der 260 Sitzplätze unter der bundesweit bekannten Kuppel in die Weiten des Weltalls zu blicken.

Ab 2010, als die Stadt die Kuppel für drei Millionen Euro mit einem der modernsten Ganzkuppelprojektions-Systeme der Welt ausgestattet hatte, konnte das Team um Institutsleiterin Prof. Susanne Hüttemeister erstmals die 200 000-Besucher-Hürde knacken. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren, als die Professorin die Leitung übernahm, waren es rund 114 000 Gäste. Auch die Zahlen des jetzt laufenden Jahres steuern erneut auf ein Rekordergebnis zu.

Damit hat Bochum fast das besucherstärkste Großplanetarium ganz Deutschlands, nur das in Hamburg zählt noch mehr Sternengucker.

Rund 2000 Veranstaltungen pro Jahr

Einen der wesentlichen Gründe für den Erfolg sieht Prof. Hüttemeister in dem Konzept, deutlich mehr Veranstaltungen anzubieten – rund 2000 pro Jahr. Das neue Programmheft belegt dies. „Wir haben so wahnsinnig unterschiedliche und viele Veranstaltungen, dass wir mit unserem Programmheft enorme Probleme hatten, die Vielfalt auf der beschränkten Seitenzahl überhaupt unterzubekommen. Wir haben eine Woche gekämpft“, sagte die Astronomie-Professorin am Dienstag auf Anfrage der WAZ.

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Zurzeit stehen neun Astronomie-Shows für Erwachsene sowie sieben für Kinder im Programm, fast alle selbst produziert. „Als ich vor zehn Jahren hier angefangen bin, waren es zwei oder drei.“ Hinzu kommen Hörspiele, Lesungen und zahlreiche Musikshows, die sich in ihrer Art enorm voneinander unterscheiden. Außerdem stehen eine Menge Live-Konzerte im Programm.

Nur zehn Prozent der Besucher kommen aus Bochum. Die meisten reisen aus dem übrigen Ruhrgebiet an, aber auch aus dem Sauerland und dem Raum Köln.

Rund eine Million Euro beträgt der Jahresetat, die Einnahmen gleichen dies aber fast aus. Susanne Hüttemeister: „Wir kosten die Stadt im laufenden Betrieb fast nichts, wir haben einen Deckungsgrad von 95 Prozent.“ Zum Vergleich: Beim Schauspielhaus liegen die Zahlen bei rund 17,5 Millionen Euro (Etat) und rund zwei Millionen (Einnahmen).