Bochum. Turnusmäßig hätte die Auszeichnung schon 2014 vergeben werden sollen, nun könnte es Anfang 2016 werden. Grund: Ein Jury-Termin kam nicht zustande.

Der Peter-Weiss-Preis hat Verspätung. Eigentlich wäre die Verleihung des mit 15.000 Euro dotierten Kulturpreises schon im letzten Jahr dran gewesen. Aber jetzt könnte es wohl Anfang 2016 werden, bis er verliehen wird. Fest steht bislang nur eins: Diesmal soll die Auszeichnung in der Sparte Literatur vergeben werden. Doch an wen?

Eine Frage, auf die auch Michael Townsend noch keine Antwort weiß. Der Kulturdezernent steht dem Gremium vor, das den Preisträger/die Preisträgerin benennen wird. Aber das hat bisher überhaupt noch nicht getagt. „Die Durchführung des Preises hat sich aus organisatorischen Gründen verzögert und soll nun bis Ende des Jahres erfolgen“, so Townsend auf WAZ-Anfrage.

Sitzung im November geplant

Grund: Es sei bislang nicht möglich gewesen, eine Terminabsprache der Vergabejury zu treffen. Also einen Tag zu finden, an dem alle Eingeladenen nach Bochum kommen können. „Ich bin aber zuversichtlich, dass wir das im November hinkriegen“, so Townsend. Den Hinweis, dass es selbst dann knapp werden könnte mit einer Preisverleihung noch in diesem Jahr, begegnet Townsend so: „Es schadet nicht, wenn der Preis auch erst im Januar 2016 verliehen wird.“

Sparte „Literatur“ ist an der Reihe

Der Weiss-Preis wird alle zwei Jahre in den Sparten Literatur, Theater, Bildende Kunst und Film vergeben. Damit soll dem gesamten Spektrum des Oeuvres des Künstlers Weiss Rechnung getragen werden. Letzter Geehrter war der Filmemacher Fatih Akin, der die Auszeichnung 2012 in den Kammerspielen entgegennahm. Für eine Vergabe 2014 hatte der Kulturausschuss im September 2013 die Sparte „Literatur“ bestimmt.

Sechs Experten in der Jury

Nun braucht man also „nur“ noch einen Preisträger. Den soll, den Statuten folgend, eine Jury ausgucken, der neben Vertretern der Ratsfraktionen sechs Literatur-Experten angehören. Namentlich sind dies: Bettina Böttinger (Journalistin, Köln), Dr. Alida Bremer (Autorin, Übersetzerin und Kritikerin, Münster), Prof. Dr. Ralph Köhnen (Germanistisches Institut der Ruhr-Uni, Vorsitzender der Literarischen Gesellschaft Bochum), Dr. Erda Lapp (Leiterin der Universitätsbibliothek RUB), Siegrid Löffler (Literaturkritikerin, Berlin) und Dr. Tanja Postpischil (Suhrkampverlag Berlin; dieser verlegt die Werke von Peter Weiss).