Bochum. . In Kooperation mit dem Zauberkasten veranstaltete das Bürgerzentrum Amtshaus Harpen gestern einenZaubernachmittag für Flüchtlingskinder. Im Anschluss an die Vorstellung wurde gerätselt.
„Wie hast du das gemacht?“, ruft ein Junge Zauberkünstler Robinson zu. Sein Deutsch ist zwar noch sehr holprig, doch das wurde am Montagnachmittag in der Zauberkiste zur Nebensache. Große Augen, staunende Gesichter und offene Münder waren in dem kleinen Theatersaal zu sehen, als Robinson auf der Bühne zerschnittene Seilstücke wieder zusammenwachsen ließ.
Zehn Kindern aus der Harpener Flüchtlingsunterkunft Harpen House und deren Eltern bereitete das Duo Robinson und Angelika so einen unbeschwerten Nachmittag. Er wurde vom Amtshaus Harpen veranstaltet. „In der Unterkunft gibt es keine großen Aufenthaltsräume“, sagt Susanne Mantesberg, Beiratsmitglied des Amtshaus Harpen. „Wir haben schon Sprach- und Kunstkurse organisiert, dann kam die Idee für eine Vorstellung im Zauberkasten.“
Das Duo Robinson und Angelika vom Theater Zauberkasten hatte sich gleich auf die Idee eingelassen. „Als wir angesprochen wurden, haben wir nicht gezögert unser Theater zur Verfügung zu stellen“, sagt Robinson. Magie funktioniere auch ohne viele Worte und daher sprach- und kulturübergreifend. Aufgrund ihrer zahlreichen Kinderzauberkurse und -vorstellungen weiß das Duo bereits, dass die Zauberkunst keine Sprachbarrieren kennt.
Magie funktioniert in jeder Sprache
Er und seine Frau sind auch schon vor Kindern aus Tschernobyl aufgetreten, diesmal hat die 11-jährige Rinesa aus dem Publikum ihm als Übersetzerin ausgeholfen. Sie kam vor zehn Monaten zusammen mit ihrer Familie aus Albanien nach Deutschland. „Ich denke nicht, dass es viel ausmacht, wenn die Kinder nicht alles verstehen“, sagt Robinson.
Flüchtlinge in DeutschlandIm Anschluss an die Vorstellung konnten die Kinder dann noch im angeschlossenen Museum Zauberwürfel, Puzzle und Geduldsspiele lösen. Die 10b des vergangenen Schuljahres der Anne-Frank-Realschule hatte Spenden gesammelt, um die Teilnehmer mit Getränken und Knabbereien zu versorgen. „Das mit der Zauberei war toll“, sagt Rinesa, die sich nach der Vorstellung zusammen mit den anderen Kindern, nicht weniger begeistert an die Geduldsspiele und Puzzles wagt.
Auch ihre Mutter Florija Zymberi freut sich über den abwechlungsreichen Nachmittag in der Zauberkiste: „Es war sehr schön, so etwas habe ich noch nie gesehen. Ich bin dankbar dafür, dass wir hier Neues kennenlernen dürfen.“
Aber nicht nur Zauberei funktioniert über alle Grenzen hinweg: Beim Kinderschminken musste Angelika sich beeilen, dass sie in alle Gesichter Katzen, Prinzessinnen und andere Malereien pinseln konnte, bevor der Bus zur Abfahrt vorfuhr.