Bochum-Hiltrop. Bachelor-Arbeit dreht sich um den belasteten Knotenpunkt Dietrich-Benking-, Frauenlob-, Wiescherstraße, Im Hagenacker. Linksabbiegen unterbinden.
Ohne Unterlass plädiert der Bezirk Nord für ein Verkehrskonzept, das den gesamten Bochumer Norden umfasst; der Ruhrpark-Erweiterung hatte das Gremium nur unter der Bedingung zugestimmt, dass ein solches Konzept erarbeitet wird. Einer neuerlichen Anfrage des Bezirks hielt die Verwaltung entgegen; sie habe „bereits 2013 mitgeteilt, dass zur Erarbeitung eines Verkehrskonzeptes weder die personellen noch die finanziellen Mittel zur Verfügung stehen“.
Lediglich Bachelorarbeiten von RUB-Studenten zu einzelnen Adressen im Stadtteil seien realistisch. So hat Finn Feldmann, der Umwelttechnik und Resssourcenmanagement studiert, den Knotenpunkt Dietrich-Benking-, Frauenlob-, Wiescherstraße, Im Hagenacker unter die Lupe genommen, wo es ständig zu Rückstaus kommt. Sein Ziel: den Verkehrsablauf verbessern.
Die Frauenlobstraße, so konnte er bei seiner Verkehrszählung beobachten, sei stärker belastet als Im Hagenacker, und auf der Wiescherstraße staue es sich morgens am meisten. „Lange Wartezeiten gibt es für Linksabbieger“, so beschrieb Patricia Kraus vom Planungsamt an Stelle von Finn Feldmann dessen Erkenntnisse in der letzten Sitzung des Bezirks, weil er gegenwärtig ein Auslandssemester absolviert. Zu wenig Platz bietet die Kreuzung Abbiegern von der Dietrich-Benking-Straße in Im Hagenacker.
Bezirksbürgermeister beharrt auf Gesamtkonzept
Drei Varianten hat der Ruhr-Uni-Absolvent präsentiert: Das Ampelsignalprogramm ändern – doch dabei war er laut Verwaltung von falschen Variablen ausgegangen, so dass dieser Vorschlag nicht berücksichtigt werden kann.
Verkehrsprobleme im Bochumer Norden
Weitere Stellen im Bochumer Norden, für die Verkehrslösungen gesucht werden, sind Harpener Hellweg – soll laut Lärmaktionsplan der Stadt zur Tempo-30-Zone werden – und Kornharpener Straße.
Zudem die Fußgängerbrücke am Ruhrpark, die wegen des sechspurigen Ausbaus der A 43 abgebrochen werden soll. Soll sie anschließend neu errichtet werden, müsste die Stadt selbst dafür aufkommen; und Castroper Hellweg/Sheffieldring.
Variante zwei sieht eine Verkehrsumlegung vor, indem die Abbiegemöglichkeiten eingeschränkt werden, damit es zu weniger langen Rückstaus kommt. So könnte der Linksabbieger von der Dietrich-Benking-Straße in Hagenacker wegfallen sowie das Einfahren von Im Hagenacker in die Wiescherstraße. Nachteile: Autofahrer hätten Umwege in Kauf zu nehmen, und auch für die Bogestra-Busse müsste ein Ringsystem entwickelt werden. Ob zudem andere Nebenstraßen dadurch belastet würden, die bislang nicht so viel Verkehr aufnehmen müssen, hat Finn Feldmann nicht berücksichtigt. Als dritten Ausweg aus dem Dilemma bietet er den Bau eines Kreisverkehrs an, wobei der Bypass von der Frauenlob- zur Wiescherstraße beibehalten werden soll.
Bezirksbürgermeister Henry Donner versicherte im Gremium noch einmal, dass er weiter auf ein Gesamtkonzept beharre, in das diese Hiltroper Kreuzung aufgenommen werden soll. Zudem soll es einen Prüfungsauftrag geben, inwieweit der Wegfall von Linksabbiegespuren umgesetzt werden könnte.