Bochum. Wittener Straße ist über den Sheffield-Ring nur noch einspurig befahrbar. Im schlimmsten Fall muss die Brücke erneuert werden.
Jetzt droht der Stadt ein empfindliches Nadelöhr. Voraussichtlich auf unbestimmte Zeit bleibt die Wittener Straße im Bereich der Brücke über den Sheffieldring nur noch einspurig in jede Richtung befahrbar. Überraschend hatte die Stadt Mitte vergangener Woche bekanntgegeben, dass diese Maßnahme sofort durchgeführt werden müsse. Wie gravierend jedoch die Schäden an dem Bauwerk sind, erläuterte jetzt Karl-Heinz Reikat vom Tiefbauamt: „Die bei einer Routineüberprüfung vor etwa zwei Jahren festgestellten Risse sind weitergegangen.“
Grund dafür sei, dass beim Bau der damaligen NS VII zwischen Harpener Hellweg und Opelring die Straßenbrücken mit einem hochvergüteten Spezialstahl erfolgt seien. Die hohe Zugfestigkeit brachte, wie erst in den vergangenen Jahren festgestellt wurde, gleichzeitig aber eine Neigung zur Rissbildung mit sich. Konkrete Gefahr bestehe zwar nicht, doch hätten Gutachten ergeben, dass dadurch die Belastungsfähigkeit der Bauwerke nachließe.
Fahrverbot für Fahrzeuge über 40 Tonnen
Konkret für die Brücke über die Wittener Straße bedeutet dies nun die einspurige Verkehrsführung in beide Fahrtrichtungen. Nachdem bei einer Begutachtung vor etwa zwei Jahren erste Risse festgestellt worden seien, waren bereits ein Lkw-Überholverbot und eingeschränkte Spurweiten installiert worden. Dies, so Reikat, reiche aber bei den jetzt registrierten erweiterten Rissen nicht mehr aus. Nun gibt es ein Fahrverbot für Fahrzeuge über 40 Tonnen und die einspurige Regelung. Es sei davon auszugehen, dass dies dauerhaft so bleiben müsse.
Ein weiteres Gutachten eines Ingenieurbüros sei in Auftrag gegeben worden. Erst wenn das Ergebnis vorliege, könnten Aussagen über das weitere Vorgehen gemacht werden. Es gebe zwar im Prinzip Verfahren, um solche Schäden zu reparieren. Im schlimmsten Fall müsse jedoch die komplette Brücke ausgetauscht werden, hieß es aus dem Tiefbauamt.
Für den Verkehr in den Bochumer Südosten könnte dies heute noch gar nicht absehbare Konsequenzen haben. Die Verbindung bedeutet für die Erschließung des Opel-Geländes eine wichtige Verkehrsachse. Behinderungen vor allem im Schwerverkehr sind dort wenig hilfreich. Außerdem fahren die Straßenbahnwagen der Linie 302/310 ebenfalls über die Brücke.