Bochum-Weitmar. Nach der Ausstellung in Weitmar macht sich die Pfarrei St. Franziskus auf den Weg nach Frankreich, wo Abbé Stock als Seelsorger in Gefängnissen wirkte.

Vor fünf Monaten ist die Ausstellung über Abbé Franz Stock, Wegbereiter der deutsch-französischen Verständigung, in Weitmar zu Ende gegangen. In der Heimkehrer-Dankeskirche konnten sich Interessierte – genau 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs – ein Bild über den deutschen Geistlichen machen, der ab 1940 in französischen Gefängnissen als Seelsorger arbeitete. Jetzt spannt die Pfarrei St. Franziskus den Bogen und fährt nach Chartres, wo Stock einst das „Stacheldrahtseminar“ leitete.

Die Gläubigen kommen damit der Einladung von Monsignore Michel Pansard, Bischof von Chartres, nach, der im Rahmen der Wanderausstellung „Frieden als Auftrag“ in Bochum zu Gast war. Auf eine durchaus moderne Art und Weise, wie Christian Herker vom Gemeinderat betont: „Die Besinnung, sich gemeinsam auf den Weg zu machen, hat enorm an Bedeutung gewonnen, ist keine rein katholische Veranstaltung mehr. So eine Wallfahrt gilt in aktueller Form als eine willkommene Möglichkeit zur Auszeit vom Alltag. Egal, welcher Konfession man angehört: Pilgern ist in.“

Die Tour findet vom 30. September bis zum 3. Oktober 2016 statt. Ein erstes Vortreffen ist für Samstag, 24. Oktober, um 15 Uhr im Gemeindeheim Heilige Familie, Karl-Friedrich-Straße 107, geplant.

Pilgern in moderner Form

Dabei wird dann das Programm vorgestellt, das in groben Zügen vorliegt: Die Gruppe besucht zunächst die Gedenkstätte Mont Valérien, wo Stock als Seelsorger Menschen begleitete, die zum Tode verurteilt waren. In Chartres stehen Kirchenführungen und das Hochamt mit Bischof Pansard auf dem Programm. Auch das Stacheldrahtseminar – dort bildete Stock Priester in Kriegsgefangenschaft aus – wird besichtigt. Bei der Rückreise ist ein Zwischenstopp im belgischen Marienwallfahrtsort Banneux (bei Lüttich) mit Empfang in der dortigen Botschaft geplant. Die geistliche Begleitung übernehmen die Pfarrer Norbert Humberg und Theo Schwens.

Auch Musik bildet einen Tour-Schwerpunkt: Zahlreiche Gruppen der Gemeinde begleiten die Wallfahrt unter Leitung von Kantor Helmut Leo sowie mit Peter Wilbers, Vorsitzender des Kirchhofes St. Franziskus. Gab es innerhalb der alljährlichen Chorfahrt schon Auftritte in Florenz oder Palma de Mallorca, dient dann die Kathedrale von Chartres als Kulisse.

Herker: „Die Wallfahrt soll dazu beitragen, dass die Gemeinde neue spirituelle Erfahrungen macht, der Zusammenhalt gestärkt wird und wir dem Leben und Wirken von Abbé Stock noch näher kommen.“

Die Fahrtkosten liegen bei rund 330 Euro. Darin enthalten sind die Fahrt mit dem Bus und drei Übernachtungen (Doppelzimmer) inkl. Halbpension.

Unverbindliche Anmeldungen nimmt das Pfarrbüro an der Franziskusstraße 11 unter Tel.43 11 72 entgegen. Erst nach dem Vortreffen am 24. Oktober sind verbindliche Anmeldungen erforderlich. Zur Teilnahme sind alle Interessierten, nicht nur aus der Gemeinde, eingeladen.