Bochum. Die Stadtwerke weisen den Vorwurf zurück, Festpreiskunden müssten mit der Gaspreis-Senkung ab November mehr bezahlen als Basiskunden.

Auch nach der angekündigten Senkung des Gaspreises werden die Dauerkunden der Stadtwerke nicht draufzahlen. Sie kämen weiterhin in den Genuss eines Preisvorteils, reagiert der Sprecher des Energieversorgers, Kai Krischnak, auf eine Leserkritik bei der WAZ-Sprechstunde.

Zum 1. November wird das Gas der Stadtwerke billiger. Der Aufsichtsrat hat entschieden, „die Vorteile aus der optimierten Beschaffungsstrategie“, wie es heißt, an die Kunden weiterzugeben. Für Haushalte mit einem Basis-Vertrag und einem durchschnittlichen Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden im Jahr sinkt der Gaspreis um 0,35 Cent pro Kilowattstunde brutto. Dies entspricht einer Entlastung von rund 70 Euro im Jahr und einer Senkung um etwa fünf Prozent.

"Wir als treue Kunden zahlen also mehr als die anderen"

„Und was ist mit uns?“, fragt Wolfgang Schiefer. Im August 2014 hatte er einen Festpreis-Vertrag („StadtwerkeFix“) unterschrieben. Der gilt für zwei Jahre. „Ich habe mich extra noch mal erkundigt: Der Preis bleibt für uns gleich. Wir als treue Kunden zahlen also mehr als die anderen“, ärgert sich der WAZ-Leser.

Stimmt nicht, entgegnen die Stadtwerke. „Auch unter Berücksichtigung der Preissenkung zum 1. November haben Kunden mit einem durchschnittlichen Gasverbrauch von 20 000 Kilowattstunden, die im Jahr 2014 einen StadtwerkeFix-Vertrag abgeschlossen haben, einen Preisvorteil gegenüber dem Basistarif. Der Vorteil liegt bezogen auf die komplette Laufzeit von zwei Jahren bei rund 70 Euro“, rechnet Sprecher Kai Krischnak vor.

Laut Stadtwerke macht nur ein kleiner Teil der 70 .00 Gaskunden von den „Fix“-Angeboten Gebrauch. Die Gasmengen werden im Voraus beschafft und – ähnlich wie bei einer festverzinslichen Anlage - zu einem festen Preis für die Laufzeit von ein oder zwei Jahren angeboten.

Die Rechnung gehe weiter auf, so Krischnak – auch wenn der Gaspreis wie jetzt sinkt. Das möchten die Stadtwerke auch Wolfgang Schiefer vermitteln. Er wurde zu einem Beratungsgespräch eingeladen.