Hamme. . Rund die Hälfte des elf Hektar großen Geländes wird derzeit verschlossen. Anwohner beschweren sich weiterhin über Lkw-Verkehr, der Schlacke anliefert.

Der Bürgerprotest halte sich derzeit in Grenzen, versicherte dieser Tage bei einem Ortstermin auf der Deponie Marbach Dr. Verena Schulz-Klemp. Sie ist beim finnischen Edelstahlkonzern Outokumpu für den Umweltschutz in Deutschland verantwortlich und bleibt jetzt, wo das Nirosta-Stahlwerk stillsteht, Ansprechpartnerin für die Schlackendeponie. Dort tut sich einiges. So viel, dass sich einige Anwohner erneut beschwert haben, vor allem über den enormen Lkw-Verkehr.

Belastungen durch Staub oder Lärm

Hauptsächlich donnern die Laster mit dem grauen Schlackematerial über die Gahlensche Straße, dann weiter über den Kreisverkehr, die Porschestraße entlang über die neue Zufahrt und Brücke über den Marbach zur Deponie. Schulz-Klemp: „In dieser Bauphase können durchaus 40 bis 60 Transporte pro Tag hier entlangkommen.“ Durchschnittlich seien es etwa zehn Touren pro Tag. Outokumpu tue alles, um die Belastungen durch Staub oder Lärm zu reduzieren.

Bevor die Wagen das Stahlwerksgelände verlassen, müssen sie eine Reifenwaschanlage passieren. Gleiches geschieht an der Marbach-Deponie. Die Waschanlage befindet sich noch an einem vorläufigen Platz und soll in den nächsten Wochen an anderer Stelle dauerhaft installiert werden.

Umweltbehörde Hagen überwacht

Der Diplom-Ingenieur Norbert Kliepsch wacht über den Fortgang der Arbeiten. „Im Augenblick laufen die Abdichtungsarbeiten auf dem rund elf Hektar großen Deponiegelände.“ Er zeigt ein Stück Spezialfolie. An den Rändern wird sie wasserdicht mit einer Spezialmaschine verschweißt. Sie verhindert, dass später möglicherweise belastete Altlasten ausgewaschen und in den renaturierten Marbach fließen. Rund die Hälfte der Altdeponie wird bereits endgültig verschlossen. Hier werden künftig keine Materialien angeliefert. Recht schnell kann sich dann dort neues Grün ansiedeln.

Deponiebeirat trifft sich Mitte Oktober

Das nächste öffentliche Treffen des Deponiebeirates ist für Mitte Oktober geplant. Informationen gibt es zudem über ein sogenanntes Nachbarschaftstelefon: 0234/ 91 53 44 44.

Weitere Informationen: per
E-Mail an info@deponie-marbach.de oder im Internet auf
www.nachbarschaftsdialog.de/deponie-marbach

Auf 5,7 Hektar Fläche beginnt dann allerdings die Ablagerung der noch auf dem Stahlwerksgelände lagernden Schlacken. Es soll sich, laut Outokumpu, um rund 150.000 Tonnen handeln, die zur Zeit am Thiemannshof lagern. Die Genehmigung – zum ursprünglich geplanten Weiterbetrieb der Deponie im Falle einer Aufrechterhaltung der Stahlproduktion – beläuft sich allerdings auf rund 1,2 Millionen Tonnen Schlacke. In einer Dokumentation zum letzten Treffen des Deponiebeirats vor rund einem Jahr wurde aber davon ausgegangen, dass auch die ursprüngliche Höhe des Deponiekörpers von rund 35 Metern nicht mehr erreicht werde. Selbst dann nicht, wenn Bauschutt, der beim Abriss des Stahlwerks anfalle, dort abgelagert werde. Die staatliche Umweltbehörde Hagen, die letztlich den Betrieb genehmigt hat, überwacht den gesamten Ablauf.