Bochum. . „Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ seien Briefe mit Wahlbenachrichtigungen erst gar nicht im Zustellzentrum eingegangen, sagt die Post.
Der Streit um nicht zugestellte Wahlbenachrichtigungen spitzt sich zu. Die Deutsche Post weist zurück, dass sich die Stadt mit ihr in Verbindung gesetzt habe. Sprecher Rainer Ernzer: „In den beiden Straßen arbeitet ein sehr zuverlässiger und erfahrener Zusteller.“ Insgesamt rund 1500 Haushalte umfasse der Zustellbezirk. Er könne sich nicht vorstellen, dass es hier seitens der Post zu Unregelmäßigkeiten gekommen sei. Völlig auszuschließen sei dies natürlich nicht.
Nach dem Bericht vom Mittwoch wandte sich Norbert Kurz-Witte, der an der Bömmerstraße wohnt, an die Redaktion. Die Bömmerstraße verbindet die Straße Auf dem Jäger, wo 229 Wahlbenachrichtigungen nicht zugestellt worden sind, mit der Baroper Straße: „Auch hier kamen keine Wahlbenachrichtigungen an“, versichert Kurz-Witte.
Post bestätigt Maileingang
Die Stadt prüfte dies augenblicklich nach: „Aus dieser Straße liegen uns Briefwahlanträge vor, was gegen ein Versäumnis dort spricht“, so der zuständige städtische Amtsleiter Stephan Heimrath. Er betonte, dass es sich bei den nicht zugestellten Briefen nicht um Briefwahlunterlagen, sondern ausschließlich um Wahlbenachrichtigungen gehandelt habe. Er unterstreicht mit Hinweis auf die Deutsche Post zudem, dass sich die Stadt per E-Mail am 7. September mit der Post in Verbindung gesetzt habe. Der Fehler könne, so Heimrath, nicht bei der Stadt liegen: „Die Wahlbenachrichtigungen wurden zentral in unserem städtischen Druckzentrum gedruckt. Es liegen Druckprotokolle vor, mit denen wir nachweisen können, dass auch die Benachrichtigungen für die Empfänger in den fraglichen Straßen gedruckt worden sind.
Die Post bestätigt den Eingang dieser Mail. Doch sei die Kundenbetreuerin im Urlaub, es habe eine automatische Antwort gegeben. Der Postsprecher beharrt dabei auf seiner Version: „Alles, was von der Stadt Bochum bei uns eingegangen ist, wurde verteilt. Die Zusteller werden vor der Wahl sensibilisiert.“ Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hätten die Briefe das Zustellzentrum gar nicht erreicht.