Bochum. . Mit einer geladenen Maschinenpistole auf dem Beifahrersitz hat die Polizei einen Bochumer in seinem Auto erwischt. Strafe zur Bewährung ausgesetzt.
Das Bochumer Amtsgericht hat einen 49-Jährigen wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten verurteilt und diese zur Bewährung ausgesetzt. Der nicht vorbestrafte Mann war Polizisten am 27. Februar dieses Jahres gegen 1 Uhr in der Nacht in seinem Auto auf einem Parkplatz in Universitäts-Nähe aufgefallen. Bei der Kontrolle des Fahrzeugs entdeckten die Beamten, dass auf dem Beifahrersitz griffbereit eine geladene Maschinenpistole lag. Im Kofferraum fanden die Polizisten außerdem noch eine weitere geladene Schusswaffe und einen Schreckschussrevolver. Eine Erlaubnis hatte der 49-Jährige für keine der Waffen.
Die Maschinenpistole, die aus jugoslawischen Militärbeständen stammt und die dort offenbar während der Balkankriege „abhanden“ gekommen ist, will der Angeklagte wie die anderen Schusswaffen Monate vor der Kontrolle von verschiedenen Verkäufern am Dortmunder Hauptbahnhof erworben haben. Warum, das ließ sich im Prozess nicht eindeutig klären. Mit Selbstmordgedanken soll der Mann gespielt haben, handfeste Erkenntnisse für eine mögliche Gefährdung anderer haben die Ermittlungsbehörden nicht gewonnen.
Zwei gehäutete Schafsköpfe lagen im Auto
Die Schuldfähigkeit des Angeklagten, der rund fünfeinhalb Monate in Untersuchungshaft gesessen hatte, bestätigte im Prozess ein Gutachter. Der bescheinigte dem 49-Jährigen aber auch eine „Anpassungsstörung“. Nach der Trennung von seiner früheren Lebensgefährtin geriet sein Leben zusehends aus den Fugen.
Als die Polizei ihn kontrollierte, lebte er bereits seit längerer Zeit in seinem Wagen. Seine Ex-Freundin, mit der er ein gemeinsames, minderjähriges Kind hat, beschrieb ihn in der Verhandlung zwar als „liebevollen Vater“. Er selbst gab sich im Prozess aber sehr wortkarg. Neben den Waffen fand die Polizei in seinem Auto auch zwei abgetrennte, gehäutete Schafsköpfe. Die habe er zu Übungszwecken, um die Maschinenpistole zu testen, hatte der 49-Jährige erklärt.