Bochum.. Aral plant Rastplatz mit 60 Stellplätzen an der Hansastraße. Anwohner sind mit den neuen Plänen auf einem kleineren Grundstück zufrieden.
Der Bedarf an Lkw-Rastplätzen wächst; immer häufiger klagen Anwohner über Laster, die nachts in ihren Wohnstraßen parken, seit für die Fahrer verlängerte Ruhezeiten gelten. Abhilfe soll ein Autohof an der Hansastraße schaffen. Doch die ersten Pläne stießen auf wenig Gegenliebe.
So wurden sie zunächst verworfen. „Das war vor eineinhalb Jahren“, erinnern sich zwei Anwohner, die an der Lötzener Straße leben. Damals gab es aus der Nachbarschaft Proteste gegen die Pläne aus Befürchtungen, der Lärm durch die Lkw würde stören. Zudem sollte der Autohof mit Spielhallen bestückt werden bis hin zur Johannisburger Straße. Damals wollten Aral und der Lebensmittelgroßhändler Dewender das Projekt gemeinsam stemmen, zumal dem Bochumer eines der Grundstücke gehört. „Die Idee stammte von mir“, so Hans-Josef Dewender, „ich hatte Aral angesprochen“.
Eine abgespeckte Variante
Nun gibt es eine abgespeckte Variante auf einem Nachbargrundstück, das ursprünglich als Ausgleichsfläche fürs Westkreuz galt. In Abstimmung mit dem Landesbetrieb Straßen NRW sollen die Ersatzpflanzungen jetzt an anderer Stelle erfolgen.
Aral tritt inzwischen als alleiniger Bauherr auf, will aber die Pläne nicht kommentieren: „So lange keine Baugenehmigung vorliegt, nehmen wir keine Stellung“, sagt Aral-Pressesprecher Detlef Brandenburger auf WAZ-Anfrage.
Diese nun kleinere Lösung stellt die Anwohner zufrieden: „Damit können wir gut leben“, beurteilen die beiden Anwohner der Lötzener Straße das Vorhaben nach der Präsentation in der letzten Sitzung des Bezirks Mitte.
20 bis 30 Arbeitsplätze sollen geschaffen werden
Auf der Fläche westlich des Westkreuzes sollen 60 Stellplätze für Lkw entstehen, dazu eine Aral-Tankstelle und ein McDonald’s-Imbiss. Dazu wird nun ein Bebauungsplan aufgestellt; der Bezirk trägt einstimmig den Aufstellungsbeschluss mit.
20 bis 30 Arbeitsplätze sollen durch der Autohof geschaffen werden, der als 24-Stunden-Betrieb angelegt wird. Die Erschließung erfolgt in Fahrtrichtung Essen.
Die SPD stimmte wie die Grünen den Plänen ad hoc zu, um, so Martin Oldengott während der Debatte im Bezirk, die Missstände in den Wohngebieten zu beseitigen, betonte indes gleichzeitig die Dringlichkeit des Anwohnerschutzes. Holger Schneider: „Wir erwarten Gutachten zur Lärmbelastung“. Die Kosten soll der Investor tragen.
Eine Bürgerversammlung im Sommer
Der Planungsausschuss wird das Vorhaben in seiner Sitzung am kommenden Dienstag festzurren. Dann soll es im Sommer eine Bürgerversammlung geben, bevor zum Jahresende die öffentliche Auslegung folgt und im Frühjahr nächsten Jahres der Satzungsbeschluss den Bebauungsplan auf den Weg bringt.
Dewender hofft derweil weiterhin, zurück ins Boot zu kommen. Noch immer, so findet er, könnten die Grundstücke zusammengelegt werden. „Ansonsten hätte ich aber auch andere Pläne für das Areal Kabeisemannshof.“ Ein Altenheim auf am Rand der 52 ha großen Fläche könnte nur eine von vielen Optionen sein.